Ein regierungsfreundlicher Kolumnist befürchtet, dass sich ausländische Dienste – darunter die CIA – in die ungarischen Wahlen einmischen könnten, um der Opposition zu helfen.Weiterlesen
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump wird voraussichtlich in den kommenden Wochen auf Einladung von Viktor Orbán Ungarn besuchen, berichtet die Zeitschrift Guardian, laut dem Portal 24.hu. Dem Artikel zufolge hat Trump auf die Anfrage noch nicht geantwortet.
„Die Einladung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Orbán in den Wahlkampfmodus übergeht, bevor am 3. April eine hart umkämpfte Wahl ansteht, bei der seine Fidesz-Partei einer vereinigten Oppositionskoalition gegenüberstehen wird, was als die größte Herausforderung angesehen wird, seit er vor 12 Jahren Ministerpräsident wurde“ so Guardian auf seiner Website.
Die Zeitung berichtet unter Berufung auf ungarische Regierungsquellen, dass die Einladung an Trump vom regierungsnahen Think-Tank „Zentrum für Grundrechte“ („Alapjogokért Központ“) verschickt wurde.
Fidesz-Mitglieder wollen, dass Trump im März Budapest besucht
sagte die ungenannte Quelle.
Dem Artikel zufolge hat Trump auf die Anfrage noch nicht geantwortet. Sollte er nach Ungarn kommen, wäre dies seine erste offizielle Auslandsreise seit seiner Wahlniederlage 2020.
Viktor Orbán hat Donald Trump vor seiner Wahl unterstützt und ihn bei den US-Wahlen 2020 sogar besucht. Das letzte Mal hatten sie Gespräche nur telephonisch durchgeführt (noch im Januar) kurz bevor Trump in einer Erklärung bekannt gab, dass er Orbán bei den kommenden ungarischen Parlamentswahlen unterstützen würde.
Fidesz ist der Meinung, dass Trumps Ankunft dem Wahlkampf einen enormen Schub verleihen könnte
so Guardian weiter.
Diese Besuche haben große Auswirkungen auf die konservative ungarische Gesellschaft, denn die Menschen sehen in Trump eine Ikone, der trotz starken Gegenwinds Präsident geworden ist
fügte die Fidesz-Quelle der Zeitung hinzu.
Dem Guardian zufolge könnte der Knackpunkt darin liegen, dass Trump Angst vor dem Coronavirus hat, weshalb er in letzter Zeit nicht viel ins Ausland gereist ist.
Liz Harrington, eine Sprecherin von Trump, lehnte eine Stellungnahme zu den Presseberichten ab.
Die Zeitung wandte sich auch an Zoltán Kovács, den Staatssekretär für internationale Kommunikation, und erkundigte sich nach den Einzelheiten der Einladung, aber er antwortete knapp mit einem „Nein“.
Trump wird höchstwahrscheinlich an der größten konservativen Veranstaltung von Amerika, an der sog. „Conservative Political Action Conference“ teilnehmen, die am 25. und 26. März als erste in Europa von Ungarn ausgerichtet wird.
Miklós Szánthó, Direktor des „Zentrums für Grundrechte“ (Veranstalter der Konferenz) sagte der ungarischen Nachrichtenagentur MTI, dass eine Reihe von US-Senatoren an der Konferenz teilnehmen würden, ebenso wie Santiago Abascal, der Vorsitzende der spanischen Partei Vox, und Jair Bolsonaros Sohn Eduardo.
Die Fidesz hofft, dass Trump zusammen mit Orbán als Hauptredner an der Veranstaltung teilnehmen wird, sagte die ungarische Regierungsquelle.
„Unseren Plänen zufolge wird eine Reihe von hochrangigen Amerikanern am CPAC Hungary teilnehmen, darunter Politiker sowie prominente Denker und Meinungsführer der Rechten. Wir sind sicher, dass wir Sie zu gegebener Zeit mit neuen Informationen über Gäste und Redner versorgen werden“ fügte SZánthó hinzu.
(Via: 24.hu, Guardian, Titelbild: MTI/Koszticsák Szilárd)