Tivadar Kosztka Csontváry, einer der originellsten Künstler in der Geschichte der ungarischen Malerei, wird mit Ausstellungen in Budapest und Pécs gewürdigtWeiterlesen
Ab Freitag präsentiert die Ungarische Nationalgalerie (MNG) die Ausstellung über das Lebenswerk von Lajos Gulácsy (1882-1932) mit dem Titel Fürst von Na’Conxypan, die mit rund 200 Werken, darunter 84 Gemälden, die Tiefen seiner Kunst offenbart.
Lajos Gulácsy ist einer der beliebtesten Maler in Ungarn, aber bisher gab es keine andere Ausstellung seines Lebenswerks in diesem Umfang. Die Ausstellung war ursprünglich für das Jahr 2022, dem 150. Todestag von Gulácsy, geplant, ihre Fertigstellung verzögerte sich aber wegen der Pandemie.
Die Forschungen im Zusammenhang mit der Ausstellung haben die bisher unklaren Fragen zum letzten bedeutenden Werk des Malers, dem Rokoko-Konzert, geklärt. Gulácsys größtes Gemälde, das ursprünglich 180×300 Zentimeter groß war, wurde 1914 in drei Teile zerschnitten; die beiden äußeren Teile des Gemäldes mit den Titeln Der Traum des Opiumrauchers und Der Rosenkavalier sind erhalten geblieben und werden in der Ausstellung gemeinsam gezeigt.
Die Nationalgalerie wird neben den bekannten Meisterwerken auch mehrere neu identifizierte Werke von Gulácsy sowie noch nie gezeigte Werke zeigen .
Neben Gemälden, Zeichnungen und Illustrationen sind auch Manuskripte, Dokumente, Fotografien des Künstlers und einige Werke seiner Zeitgenossen, darunter Ödön Márffy, János Vaszary und Amedeo Modigliani, zu sehen.
Die Ausstellung erkundet das Werk Gulácsys in einer losen chronologischen Reihenfolge entlang thematischer und stilistischer Knotenpunkte.
Die Eröffnungssektion beispielsweise stellt den Maler anhand seiner Selbstporträts vor, die ihn häufig in Kostümen der Renaissance, des Rokoko oder anderer historischer Epochen zeigen.
Italien war Gulácsys stärkste Inspirationsquelle und das häufigste Ziel seiner Reisen; eine besondere Abteilung wird die entscheidende Rolle Italiens zeigen, einschließlich einer Auswahl von Werken seiner Zeitgenossen und Vorgänger in Italien. In separaten Abteilungen finden die Besucher auch Gemälde, die vom Dante-Kult inspiriert sind, sowie Gulácsys Werke, die von der präraffaelitischen und Rokoko-Kunst inspiriert wurden.
Auf der Presseeröffnung wurde der Titel der Ausstellung hervorgehoben, da Gulácsy nicht nur als Maler, sondern auch als Schriftsteller tätig war und die Welt von Na’Conxypan, die von ihm erdachte Welt des Mars oder des Mondes, in seinen Schriften und Gemälden häufig dargestellt hat.
Neu an der Ausstellung ist, dass die Na’Conxypan-Gemälde erstmals als zusammenhängende Werkgruppe präsentiert werden.
Lajos Gulácsys latente Krankheit begleitete ihn sein ganzes Leben lang, doch sein Nervenzusammenbruch kam mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Zwar konnte der Maler zeitweise die psychiatrischen Anstalten verlassen, doch seine schöpferische Kraft war zunehmend gebrochen, seine Kompositionen zerfielen, und selbst seine früheren Werke litten darunter, so wie die vom Künstler hinzugefügten pilzartigen Motive im unteren Teil seines Gemäldes Der Traum des Opiumrauchers.
Seine letzten Jahre verbrachte Gulácsy in einer Nervenheilanstalt in einem katatonischen Zustand, eine Zeit, die im letzten Raum der Ausstellung anklingt, der blendend weiß ist und nur Titel statt Bilder zeigt.
Die Ausstellung seines Lebenswerkes findet zeitgleich mit der Eröffnung der Begleitausstellung Auf den Spuren vergangener Zeiten – Lajos Gulácsy, Dezső Fáy und Arthur Keleti im Bann Italiens statt. Beide Ausstellungen sind bis zum 27. August zu sehen.
Via Kultúra Beitragsbild: Bartók Tavasz, Facebook