In Ungarn wird seit den 2000er Jahren das immer beliebtere Halloween gefeiert, eine Tradition, die vor allem unter jungen Menschen populär ist und hauptsächlich aus Verkleidungspartys am 31. Oktober besteht. Halloween ist eine authentische irische Feier, die sich aus alten keltischen Traditionen entwickelt hat und auch von alten heidnischen Traditionen der Römer beeinflusst wurde. In Ungarn gibt es genauso viele Gegner wie Anhänger, aber dennoch gibt es an diesem Tag zahlreiche Aktivitäten für diejenigen, die feiern wollen.
Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass der Feiertag selbst aus den Vereinigten Staaten stammt, aber in den USA gibt es ihn erst seit etwa 1840, als viele irische Bauern in das Land einwanderten und ihre alten keltischen Volksbräuche und ihren Glauben mitbrachten.
Die Kelten glaubten, dass am Abend des 31. Oktober die Grenzen zwischen dem Weltlichen und dem Übernatürlichen aufgehoben werden. Die sídhk („Feenhügel“) öffnen sich, und übermenschliche Wesen und die Toten sind frei, unter uns zu wandeln. Aus Angst, dass sie unter die Lebenden gehen könnten, verkleideten sie sich, um die Geister der Toten auszutricksen und zu verwirren.
Eine Kürbislaterne mit einer Kerze im Inneren, oft in einer besonderen Form, ist zur wichtigsten Halloween-Dekoration und zum traditionellen Symbol geworden. Sein englischer Name ist „Jack O’Lantern“, der auf eine irische Legende zurückgeht. Kein Wunder, dass in Budapest jährlich das Kürbislaterne Festival auf dem Heldenplatz veranstaltet wird.
Am 1. November eines jeden Jahres wird Allerheiligen begangen, am 2. November Allerseelen. In Ungarn gilt Allerheiligen seit 2000 wieder als offizieller Feiertag und seit 2013 als gebotener Feiertag für einheimische Katholiken. Der darauffolgende Tag, Allerseelen, ist allmählich aus einem kirchlichen Fest zu einem allgemeinen Gedenktag geworden. Beide Feiertage blicken auf eine lange Tradition zurück […]Weiterlesen
Das Festival ist sowohl ein Kürbislaternen-Bastelwettbewerb als auch eine Wohltätigkeitsveranstaltung, bei der nicht verderbliche Lebensmittel für die Stiftung Kinderverpflegung (Gyermekétkeztetési Alapítvány) gesammelt werden, die die Spenden an bedürftige Kinder und Familien verteilt. Aufgrund der Coronavirus-Epidemie muss das Festival in diesem Jahr leider ausfallen, Spenden können aber weiterhin entgegengenommen werden.
Seit 2016 findet das Kürbis- und Glühweinfest jedes Jahr in der Ráday-Straße (Budapest) statt. Verkleidete Kinder können Schokolade sammeln, genau wie in Amerika. Sie müssen nur an die Tür der zu Halloween dekorierten Restaurants klopfen und „Trick or treat“ (auf Ungarisch: „csokit vagy csalunk“) sagen.
(Beitragsbild: Kürbislaterne Festival am Heldenplatz in Budapest, MTI/Márton Mónus)
