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Die Friedensmission des ungarischen Ministerpräsidenten hat dazu geführt, dass ein bekannter deutscher Journalist und Sachbuchautor seine kritische Meinung über Viktor Orbán geändert hat. Seiner Meinung nach sollten der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock die „Ohren spitzen“ und sich ein Beispiel an dem ungarischen Ministerpräsidenten nehmen.
Martin Wehrle, Deutschlands bekanntester Karriereberater (Focus) und Autor mehrerer Bestseller, hatte bisher keine gute Meinung über den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und bezeichnet ihn als einen „ziemlich autokratischen Staatschef“. Auf seinem YouTube-Kanal mit fast 700.000 Abonnenten bezog der deutsche Journalist nun klar Stellung für ihn, wie Mandiner berichtete.
Viktor Orbán tue sein Bestes, um eine Katastrophe für uns abzuwenden und mache einen Job, für den Annalena Baerbock eigentlich bezahlt wird, so Martin Wehrle in seinem Video und fügte hinzu, dass er nie gedacht hätte, dass er einmal Viktor Orbán loben würde. „Aber heute tue ich es, und ich hoffe wirklich, Annalena Baerbock und Olaf Scholz spitzen die Ohren und lernen dazu.“
Martin Wehrle erklärte in seinem Video, dass er fassungslos darüber sei, wie die europäischen Staats- und Regierungschefs auf Viktor Orbáns Friedensmission reagiert haben, denn anstatt dankbar zu sein, würde der ungarische Regierungschef verurteilt, wofür es seiner Meinung nach zwei Gründe gebe: Einerseits habe Viktor Orbán seine Reise nicht abgestimmt, was laut Wehrle verständlich sei, da man sonst versucht hätte, Viktor Orbán von der Reise abzuhalten. Andererseits hätte der ungarische Ministerpräsident „einige äußerst peinliche Wahrheiten ausgesprochen, die bei uns keiner hören möchte, peinlich für Baerbock, peinlich für Deutschland, peinlich für Europa“.
Bezugnehmend auf die Aussagen von Viktor Orbán in einem Interview mit der deutschen Bild-Zeitung stimmte der Star-Coach mit dem ungarischen Ministerpräsidenten darin überein, dass es in einem Krieg nicht darum gehe, wer Recht hat und wer nicht, sondern darum, wer stirbt und wer lebt.
Viktor Orbáns Ansichten über den Krieg hätten vor 30 Jahren im Parteiprogramm der Grünen stehen können,
betonte Wehrle und fügte hinzu, dass es egal sei, für welche Sache ein Krieg geführt wird, es sei immer die falsche Sache.
Der deutsche Journalist bezeichnet die Unterstützung des slowakischen Ministerpräsidenten zu der ungarischen Friedensmission nicht als Zufall, denn ausgerechnet jene Länder, die Russland am meisten fürchten müssten und mit Russland schlechte Erfahrungen gemacht haben, begreifen „besser als der Rest Europas und vor allem Amerika, warum jetzt alle Hebel der Diplomatie in Bewegung gesetzt werden müssen.“ Laut Martin Wehrle hat der ungarische Ministerpräsident entschlüsselt, warum die westeuropäischen Ländern den Weg Richtung Frieden nicht unterstützen:
Europa kopiert die Position der USA
„Wir reden nicht mit Putin, weil die USA es nicht tun, wir liefern auf Teufel komm raus Waffen, weil die USA es tun, und wir gehen jeden Schritt der Eskalation mit, wenn die USA vorweggehen.“
Auch Martin Wehrle ist wie Viktor Orbán der Meinung, dass der Krieg jederzeit in einen Weltkrieg umschlagen kann, und man heute dem näher sei als je zuvor. Wie er betonte, würden sich die USA fast 10 000km entfernt vom Kriegsgebiet befinden, während in Europa sich die Spirale der Gewalt immer schneller dreht und der Krieg immer brutaler wird, womit Martin Wehrle auf die Aussagen des ungarischen Ministerpräsidenten erinnert, dass die nächsten Monate viel brutaler sein werden, als wir uns vorstellen können. Deshalb, so Wehrle, sei es verständlich, dass Länder, die in unmittelbarer Nachbarschaft des Krieges liegen, sich für den Frieden einsetzen.
„Ich bin zutiefst beschämt, dass nun ausgerechnet ein ziemlich autokratischer Staatschef wie Viktor Orbán die Flagge des Humanismus über Europa hissen muss und dafür auch noch niedergemacht wird.
Ich habe von Viktor Orbán immer ziemlich wenig gehalten (…) aber von dem was er jetzt tut und von dem was er jetzt sagt, davon halte ich jede Menge. Das ist vorbildlich für die Staatschefs von Europa“,
so der Journalist.
Sein Video schließt Martin Wehrle mit einem Wunsch an die deutschen Regierungschefs ab: „Herr Scholz, Frau Baerbock – lernen Sie in dieser Hinsicht von Viktor Orbán! Er hat den Weg des Friedens eingeschlagen. Lassen Sie sich nicht länger von den USA in die Irre führen, gehen Sie den Weg des Friedens bitte mit.“
via mandiner.hu, youtube.com, Beitragsbild: Facebook/Olaf Scholz