Die oppositionelle Demokratische Koalition (DK) hat vorgeschlagen, den Haushaltsausschuss des Parlaments einzuberufen, um den Finanzminister zu den jüngsten Inflationszahlen anzuhören.Weiterlesen
In Ungarn war die Inflationsrate seit 2007 nicht mehr so hoch, wie heute: Es gibt Produkte, deren Preise zwischen November 2020 und November 2021 sogar um 20, 30 oder 40 Prozent gestiegen sind. Zwischen Oktober und November 2021 waren vor allem Lebensmittel von der extremen Teuerung betroffen.
Im Schnitt sind die Preise jetzt in Ungarn um 7,4 Prozent höher als in der gleichen Periode des Vorjahres. Eine dermaßen hohe Inflationsrate wurde zuletzt 2007 hierzulande gemessen. Den größten Anteil von dieser Teuerung machen natürlich die Sprit-, Alkohol- und Tabakpreise aus, jedoch muss man für bestimmte Lebensmittelartikel auch tiefer in die Tasche greifen.
Zwischen November 2020 und November 2021 ist der Preis des Benzins um 39 und jener des Diesels um 37 Prozent gestiegen, wobei an dritter Stelle das Speiseöl steht mit 29 Prozent im Schnitt. Dann folgt der aufklappbare Küchentisch mit 28 und die Margarine mit 25 Prozent. Darüber hinaus stehen noch der Akazienhonig (23 Prozent), die Spätkartoffel und das feine Mehl (je 20 Prozent) oben auf der Tabelle.
Zwar hat die Regierung im November für die Spritpreise einen Höchstpreis von 480 Forint festgesetzt, jedoch ist dieser Wert auch viel höher als im November letzten Jahres (Benzin 358 Forint, Diesel 359 Forint).
Und was die Veränderung innerhalb von einem Monat betrifft: Zwar betrug die Inflationsrate laut den Angaben des Statistischen Zentralamtes (KSH) im Schnitt pro Monat 0,7 Prozent, doch sind die Preise zwischen Oktober und November 2021 deutlich schneller gestiegen. So muss man für Gurken um 22 Prozent, und für Paprika und Tomaten um 10 Prozent mehr zahlen. Als nächste folgen der Akazienhonig mit 8 und feines Mehl mit 7 Prozent, wobei letzteres natürlich auch Auswirkungen auf die Preise der Backwaren hat.
Laut Gergely Suppan, dem führenden Analysten von TakarékBank kann zwar die Inflation in den kommenden Monaten dank der Basiseffekte etwas absinken, jedoch wird sie wegen den internationalen Auswirkungen, von der zahlreiche Produkte betroffen sind, weiterhin höher bleiben, als man früher gerechnet hatte.
Péter Virovátz, führender Ökonom von ING Bank meint, dass die Inflationsrate auch im Dezember über 7 Prozent bleibt, wobei sie auch im ersten Quartal 2022 mehr als 6 Prozent betragen wird.
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