Hortobágy feiert den Neujahrstag der Hirten mit dem traditionellen Eintreiben des Viehs

Ungarische Graurinder ziehen einen Wagen in Hortobágy

Wenn die Tage kürzer und kälter werden, bereiten sich die Hirten und ihr Vieh in Hortobágy nach alter Volkstradition auf den Winter vor. Die Tiere werden von den Weiden der Puszta in ihren Winterunterschlupf getrieben, denn das Tier hat „den Schnee auf dem Rücken nach Hause gebracht“, was bedeutet, dass es im Grenzgebiet keine Nahrung mehr gefunden hat.

Wie das Ungarische Landwirtschaftsmuseum in einem Artikel erklärt, ist der Herbst in Ungarn schon seit langem die Zeit des Eintreibens des Viehs und der Abrechnung. Die Hirten trieben das Vieh von den Weiden nach Hause, rechneten mit dem Bauern ab und begannen mit dem nächsten Jahr. Im östlichen Teil des Landes ist der Demetriustag (Dömötör) auch als „Neujahrstag der Hirten“ bekannt, an dem die Hirten ein großes Fest feiern, einen Schafseintopf kochen und zu Dudelsäcken tanzen. Sie hatten auch allen Grund zum Feiern, denn sie haben eine schwere Zeit hinter sich.

Am 26. Oktober gaben die Hirten das ihnen anvertraute Vieh ab, und die Bauern stellten sie wieder ein oder kündigten ihnen. Darauf bezieht sich die Redensart „Demetrius bringt den Hirten zum Tanzen“, die sich auf die Feierlichkeiten an diesem Tag und auch auf den „getanzten“ Schäfer bezieht, wenn er mit zu wenig Vieh von der Weide zurückkehrte und vom Bauern eine Lektion erteilt bekam.

Zum Abschluss des Arbeitsjahres wurden große Feste gefeiert, getanzt und ausgelassen gefeiert. Man nannte sie auch Hirtenball, oder wenn die Feste mehrere Tage dauerten, wurden sie Demetrius-Wochen genannt.

Heute wird in der Hortobágy zu Ehren dieser Tradition ein Fest veranstaltet, an dem herrschaftliche Hirten und bäuerliche Viehzüchter zusammenkommen, und das Ende eines arbeitsreichen Jahres und den Beginn eines neuen Jahres feiern.

Am Morgen werden die Besucher in Hortobágy mit einem Jahrmarkt und einem in einem Schmortopf gekochten Hirtenessen empfangen, berichtet Csodálatos Magyarország.

Am Nachmittag beginnt am Fuße der Neunbogenbrücke (Kilenclyukú híd) das Fest der Treiber, bei dem die Hirten mit ihren Tieren – Rindern, Graurindern, Nonius-Pferden (ung. Nóniusz, älteste ungarische Warmblutpferderasse) und Büffeln – über die Brücke ziehen, während die Besucher interessante Informationen über den ethnografischen Hintergrund des Treibens hören können. Nach der spektakulären Parade können Sie die Hirten und ihr Vieh kennen lernen und anschließend eine Fohlenschau genießen oder den Kunsthandwerksmarkt besuchen.

Der Kranichzug ist das spektakulärste Naturphänomen der Hortobágy, ein Fest der Natur im Herbst.

Der Kranich ist das Symbol des Hortobágy-Nationalparks, und der berühmte Kranichzug ist das attraktivste Naturereignis der Herbstsonnenuntergänge

und bietet Naturliebhabern, die Hortobágy besuchen, ein einmaliges Erlebnis. Es besteht die Möglichkeit, an geführten Touren teilzunehmen, für die eine vorherige Anmeldung bei der Direktion des Nationalparks Hortobágy erforderlich ist.

Im Rahmen des Programms des Kranichfestes der Direktion des Nationalparks Hortobágy werden Bühnenshows, Volks- und Naturspiele, ein Fototheater und handwerkliche Aktivitäten angeboten.

via csodalatosmagyarorszag.hu mezogazdasagimuzeum.hu, Beitragsbild: Facebook/Agrárminisztérium