Die vier Anschläge wurden von sieben bis acht Personen verübt, es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Gruppe aus zehn bis fünfzehn Mitgliedern besteht.Weiterlesen
Eine Reihe gewalttätiger Angriffe, die im Februar von mutmaßlichen Linksextremisten aus Italien, Deutschland und Ungarn in Budapest verübt wurden, haben die Öffentlichkeit schockiert, da derartige politische Gewalt in diesem Land äußerst selten ist. Obwohl im Zusammenhang mit dem Fall mehrere Festnahmen erfolgten, ist der Anführer der Gruppe Berichten zufolge noch auf freiem Fuß. Nach Spiegel-Informationen gehört Johann G., der untergetaucht ist, zu den Verdächtigen. Seine Verlobte steht derzeit in Dresden vor Gericht.
Johann G., von ungarischen Zeitungen als Johann Guntermann, auch „Gucci“ genannt, identifiziert, gehört nach Erkenntnissen des sächsischen Landeskriminalamtes (LKA) zu einer Gruppe von etwa 20 Verdächtigen, die nach einem Neonazi-Treffen in Budapest Jagd auf vermeintliche Rechtsextremisten gemacht haben sollen. Neun von ihnen wurden bei den brutalen Angriffen Mitte Februar zum Teil schwer verletzt.
Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Sonderkommission „Linx“ des LKA habe Guntermann anhand von Videos der Anschläge identifiziert. Die Polizei durchsuchte daraufhin Grundstücke in Berlin, Sachsen und Thüringen. Johann Guntermann gilt als eine führende Figur der militanten linken Szene in Deutschland.
Staatsschützer bescheinigen ihm eine hohe Gewaltbereitschaft, Rücksichtslosigkeit und, wie der Spiegel es nennt, „Professionalität“. Guntermann ist bereits 2020 untergetaucht. Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe hat einen internationalen Haftbefehl gegen ihn erlassen.
Vier seiner Mitstreiter müssen sich derzeit vor dem Oberlandesgericht (OLG) Dresden wegen Bildung einer kriminellen Organisation verantworten, darunter seine Verlobte Lina Engel, die auch von ungarischen Nachrichtenportalen benannt wird. Der Sozialpädagogin und den Mitangeklagten wird vorgeworfen, in Deutschland 13 Opfer angegriffen und 13 Männer zum Teil schwer verletzt zu haben.
An den Angriffen in Budapest wiederum waren nach Angaben der Polizei mindestens neun Deutsche beteiligt. Unter ihnen befinden sich vermutlich auch Verdächtige, die der in Dresden angeklagten Gruppe zuzurechnen sind. Das Verfahren vor dem Oberlandesgericht wird voraussichtlich in den kommenden Wochen abgeschlossen. Die sächsischen Sicherheitsbehörden rechnen im Zusammenhang mit der Urteilsverkündung mit Ausschreitungen der linken, so genannten „antifaschistischen“ Extremistenszene.
Wie wir bereits berichteten, hatte es Mitte Februar insgesamt vier Anschläge in der ungarischen Hauptstadt gegeben. Der erste davon fand am vergangenen Donnerstag auf dem Fővám-Platz statt, wo drei, angeblich polnische Touristen, von 7-8 Personen mit verschiedenen Mitteln angegriffen wurden. Nach dem Vorfall flüchteten die Täter, wobei zwei der drei Opfer schwere Verletzungen davontrugen.
Via: Hungary Today ; Titelbild: Facebook