Ungarns Wirtschaftsminister führte in Bayern Gespräche mit den Chefs der deutschen Automobilhersteller und des chinesischen Unternehmens Nio.Weiterlesen
Mit 2.677 zugelassenen Elektroautos allein im Mai hat der umweltfreundliche Verkehr in Ungarn Fahrt aufgenommen. Zu diesem Anstieg trug auch eine im Februar gestartete Ausschreibung für Unternehmen bei, wie Világgazdaság berichtet.
Nach Angaben des Innenministeriums hat die Einführung von Elektrofahrzeugen in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreicht, dank einer 30 Mrd. HUF (76 Mio. EUR) teuren Ausschreibung für Unternehmen zum Kauf von Autos mit grünem Kennzeichen.
Im Mai waren in Ungarn 2.677 Fahrzeuge mit dem offiziellen hellgrünen Kennzeichen versehen. Eine höhere Zahl wurde nur einmal, im März, verzeichnet,
so die bisherigen Zahlen. Im März wurden 2920 Fahrzeuge zugelassen.
Nach Angaben des Ministeriums sind in Ungarn bereits siebenmal so viele – 57.000 saubere und leise E-Autos – auf den Straßen unterwegs wie zu Beginn des Jahrzehnts. Bislang haben rund 3.100 Unternehmen im Rahmen der Ausschreibung, die bis zum nächsten Frühjahr läuft, insgesamt 14,4 Mrd. HUF (37 Mio. EUR) für den Kauf von mehr als 3.700 klimafreundlichen Fahrzeugen beantragt und mehr als 1.000 Antragsteller haben insgesamt 4,7 Mrd. HUF (12 Mio. EUR) an öffentlichen Mitteln erhalten.
Dank des Programms war die inländische Ausweitung der reinen Elektroflotte im März die zweithöchste in Europa und im April die vierthöchste.
Das Ministerium betonte auch, dass die Zukunft in der grünen Energie liege. Ungarn sei führend bei der Erzeugung und Speicherung von Energie in Haushalten, Fabriken und Autos. Elektrofahrzeuge können ohne Luftverschmutzung und Lärmbelästigung eingesetzt werden, und ihre Betreiber können Betriebs- und Wartungskosten sparen. Dank des Green-Bus-Programms der Regierung sind bereits 135 E-Busse im Großraum Budapest und in ländlichen Städten im Einsatz. Kürzlich wurde bekannt gegeben, dass ein vom Klebelsberg-Zentrum (zentrale Dienststelle des Ministers für Humanressourcen in Ungarn – Anm.d.Red.) gewährter Zuschuss in Höhe von fast 2 Mrd. HUF (5 Mio. EUR) es ermöglichen wird, dass etwa ein halbes Hundert elektrische Schulbusse in neunundzwanzig Gemeinden eingesetzt werden können.
Seit Anfang Februar können ungarische Unternehmen einen nicht rückzahlbaren staatlichen Zuschuss für den Kauf eines rein elektrischen Autos, Lieferwagens oder Kleinbusses aus dem 30 Mrd. HUF umfassenden Budget der Ausschreibung beantragen. Je nach Kapazität der Batterie kann das Förderprogramm für grüne Energie zwischen 2,8 bis 4 Mio. HUF (7.100 bis 10.100 EUR) für den Kauf eines Fahrzeugs bereitstellen, insgesamt also bis zu 64 Mio. HUF (162.000 EUR) pro Unternehmen.
Der Ausschreibung zufolge können Unternehmen, die bis Ende 2021 gegründet wurden, diese Förderung beantragen, mit Ausnahme von Autohändlern und Autovermietungsunternehmen. Eine weitere Bedingung ist, dass der Nettoumsatz des Antragstellers bzw. bei Einzelunternehmern und anderen Selbstständigen der Umsatz aus dem letzten Jahresabschluss die förderfähigen Kosten des Projekts übersteigt.
Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten können bis zu einem Fahrzeug erwerben, Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten bis zu fünf, Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten bis zu zehn und größere Unternehmen bis zu 16 Fahrzeuge. Etwa zwei Drittel des Gesamtbudgets können für Käufe von Unternehmen im ländlichen Raum verwendet werden, und die regional zweckgebundenen Mittel können je nach Anzahl der Anträge umverteilt werden.
via vg.hu, Beitragsbild: pixabay