114 Erwachsene, darunter eine behinderte Frau und ein Mann, der vor zehn Tagen Schusswunden erlitten hat, sowie 126 Kinder werden in den Einrichtungen der Einwanderungsbehörde in Südungarn unter Quarantäne gestellt.Weiterlesen
„Gott segne Ungarn! (…) Darauf habe ich zwei Jahre und acht Monate gewartet. Vielen Dank, dass Sie mich aufgenommen und mir den Flüchtlingsstatus zuerkannt haben“, zitiert das Helsinki-Komitee den iranischen Flüchtling Abouzar Soltani. Nach 988 Tagen erklärte das Gericht, dass er und sein 12-jähriger Sohn Armin Asyl und Schutz in Ungarn bekommen.
Abouzar Soltani hatte im Iran einen Job als Referent für Öffentlichkeitsarbeit bei einem Gesundheitsdienstleister, doch fühlte er sich im Iran nicht sicher. Da er „wegen seiner Weltanschauung“ nicht in Angst leben wollte, verließ er mit seinem Sohn das Land. In Bulgarien wurden sie drei Monate lang eingesperrt, und in Serbien erhielten sie ein Einreiseverbot nach Ungarn, weil der ungarische Staat das Land als sicher einstuft und Menschen von dort nicht einreisen lässt. Soltani ist inzwischen zum Christentum konvertiert.
Zusammen mit seinem Sohn verbrachte er etwa 553 Tage in der ungarischen Transitzone, bis diese geschlossen wurde. In der Zwischenzeit hatten sie mehrmals versucht, Asyl zu beantragen, aber alle ihre Versuche scheiterten. Auch nach der Schließung der Transitzonen dauerte es weitere 15 Monate, bis die Behörden ihnen den Flüchtlingsstatus gewährten.
Das Gericht stellte schließlich nach 988 Tagen fest, dass Abozuar Soltani und sein Sohn in jeder Hinsicht legal nach Ungarn eingereist sind.
Soltani veröffentlichte während des langen Wartens einen Kurzfilm über ihr Leben, den er mit seinem Handy aufgenommen hatte. Doch konnte er am Filmfestival nicht teilnehmen, wobei sein Werk vorgestellt wurde.
Die OIF gewährte ihnen schließlich am 11. August Schutz und gab die Entscheidung eine Woche später bekannt.
(Via: Ábrahám Vass – Hungary Today, Titelbild: Magyar Helsinki Bizottság / Hungarian Helsinki Committee)