Obwohl sich die Situation in Bezug auf die Coronavirus-Epidemie in Europa in den letzten Monaten erheblich verbessert hat, haben mehrere Länder einen besorgniserregenden Anstieg der Zahl neuer Fälle gemeldet. Weltweit wurden der WHO bisher 9 Mio. bestätigte COVID-19-Fälle und über 400 000 Todesfälle gemeldet, und die Pandemie beschleunigt sich weiter: am Sonntag wurde innerhalb von 24 Stunden eine Rekordzahl von 183 020 bestätigten neuen Fällen gemeldet. Ungarn scheint noch nicht betroffen zu sein, aber die Daten aus den Nachbarländern warnen uns,vorsichtig zu sein. Artikel von Péter Cseresnyés – Hungary Today.
Die Coronavirus-Epidemie ist noch nicht verschwunden und nimmt weiter zu: Die Zahl der Todesfälle überstieg bis Sonntagabend eine halbe Million, wobei weltweit mehr als 10 Millionen Fälle bestätigt wurden. Bisher wurden allein in Europa über 2,5 Millionen Fälle gemeldet.
Während die Maßnahmen gegen COVID-19 in den europäischen Ländern nach und nach aufgehoben werden, können wir leider auch zum ersten Mal seit Monaten einen Anstieg der wöchentlichen Fälle feststellen, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Obwohl das Epizentrum der Pandemie aus Europa verlegt wurde, stellt Dr. Hans Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, fest, sind auf dem Kontinent immer noch mehr als 20.000 Fälle und 700 Todesfälle pro Tag zu verzeichnen.
„Vergangene Woche verzeichnete die Europäische Region zum ersten Mal seit Monaten einen Anstieg der wöchentlichen Fallzahlen“, so Kluge und fügte hinzu:
Seit Wochen spreche ich von der Gefahr eines Wiederaufflammens infolge der Anpassung der Maßnahmen in den Ländern. In einigen Ländern der Europäischen Region ist dieses Risiko nun eingetreten
Laut dem Direktor gibt es 30 Länder, einschließlich der Ukraine, die in den vergangenen zwei Wochen einen Anstieg der neuen kumulativen Fallzahlen erlebt haben. Er warnt davor, dass die Gesundheitssysteme in der Europäischen Region erneut „an ihre Belastungsgrenzen gestoßen werden, wenn dieses Wiederaufflammen nicht kontrolliert wird.
Die Behörden haben am vergangenen Dienstag nach einem Ausbruch in einer nahe gelegenen Fleischverarbeitungsanlage eine Sperrung in und um die deutsche Stadt Gütersloh verlängert. Ähnliche Fälle wurden kürzlich auch in Großbritannien und Frankreich gemeldet.
Eine besorgniserregende Tendenz ist jedoch auch in der CEE-Region zu beobachten, einschließlich einiger ungarischer Nachbarländer.
Beunruhigende Daten in der CEE-Region
Tschechien hat die höchste tägliche Zahl an Coronavirus-Neuinfektionen seit Anfang April registriert. Am Sonntag wurden 305 bestätigte Erkrankungsfälle gemeldet, während es am Samstag noch 260 gewesen waren. Nach Einschätzung von Gesundheitsminister Adam Vojtech handelt es sich jedoch nicht um eine zweite Welle. Grund für den sprunghaften Anstieg sei ein lokaler Infektionsherd in der Industrieregion Mährisch-Schlesien. Dort finden derzeit Reihenuntersuchungen unter Bergleuten des staatlichen Steinkohleförderers OKD statt.
In Rumänien haben die täglich registrierten Fälle seit Ausbruch der Coronavirus-Epidemie nur achtmal 400 überschritten, und die tägliche Rate lag am vergangenen Donnerstag nur zweimal über 460.
Aber das auffälligste Wachstum ist vielleicht in Kroatien zu verzeichnen. Dort wurden am 17. Juni 10 aktive Fälle registriert, bis zum 29. Juni waren es 463. Aufgrund der explosiven Ausbreitung hat die Regierung ihre Einreisebestimmungen verschärft, und Slowenien erwägt, das Land von seiner Liste der sicheren Länder zu streichen.
Was ist mit Ungarn?
In Ungarn begann im Mai eine schrittweise Lockerung der zuvor verhängten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Vor zwei Wochen hob die Regierung den Ausnahmezustand auf; Infolgedessen wurden die meisten Beschränkungen im ganzen Land aufgehoben.
Interessanterweise deuten derzeit keine offiziellen Daten auf eine Zunahme des Virus hin. Tatsächlich scheint Ungarn eines der am wenigsten betroffenen Länder in Europa zu sein. So ist beispielsweise die Zahl der aktiven Fälle seit Anfang Mai stetig zurückgegangen.
Präsident der Ungarischen Ärztekammer, Gyula Kincses, hat kürzlich auf Facebook eine Grafik veröffentlicht, die den täglichen Durchschnitt neuer Fälle von COVID-19-Infektionen pro Million Kopf in europäischen Ländern zeigt. Demnach hat Ungarn weniger als die Hälfte der Neuinfektionen pro Tag (0,4), während der gleiche Durchschnitt in Kroatien bei 2,2 und in Österreich bei 3,8 liegt.
https://www.facebook.com/gyula.kincses.9/posts/4598263413524529
Natürlich bedeuten die derzeit vielversprechenden Daten nicht, dass die Zahl der Infizierten in Ungarn in naher Zukunft nicht mehr so zunehmen wird wie in den Nachbarländern. Aus diesem Grund ist es wichtig, die weiterhin noch geltenden Regeln einzuhalten, einschließlich sozialer Distanzierung und Verwendung von Schutzmasken.
(Via: Péter Cseresnyés – Hungary Today, übersetzt von Ungarn Heute, Beitragsbild: MTI/kormany.hu/Árvai Károly)