Für dieses Jahr hält der Internationale Währungsfonds jedoch einen Abschwung für unvermeidlich.Weiterlesen
Die jüngste Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) deckt sich mit den Erwartungen an die ungarische Wirtschaftspolitik im nächsten Jahr, betonte Tibor Tóth, Staatssekretär für makroökonomische und internationale Angelegenheiten im Finanzministerium, bei der Herbsttagung des IWF und der Weltbank in Marrakesch, Marokko.
Der Politiker erklärte, dass dieses Jahr Regierungen, Zentralbanken und Akteure des Finanzsektors zusammenkommen, um über den Klimawandel, den Schuldenabbau und den digitalen Wandel zu diskutieren.
Er wies auch darauf hin, dass die jüngste Prognose des IWF, die am Dienstag veröffentlicht wurde, zeige, dass die wirtschaftliche Erholung von der Pandemie und dem russisch-ukrainischen Konflikt langwieriger und ungleichmäßiger verlaufen werde als bisher erwartet. Der IWF prognostiziert in seinem World Economic Outlook (WEO) ein Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3 Prozent im Jahr 2023, gefolgt von einer etwas langsameren Expansion von 2,9 Prozent im nächsten Jahr. Für Europa wird ein Wachstum von nur 0,7 Prozent erwartet, was für den Kontinent eine große Herausforderung darstellt.
Laut Tibor Tóth ist der IWF relativ positiv gegenüber Ungarn eingestellt. Er erwartet für das nächste Jahr ein BIP-Wachstum von 3,1 Prozent, das höchste unter den V4-Ländern und mehr als doppelt so hoch wie die für die EU insgesamt prognostizierten 1,5 Prozent.
Was die Inflation anbelangt, so wurde bestätigt, dass sie in diesem Jahr im einstelligen Bereich liegen könnte, wobei die VPI-Inflation bis Ende des Jahres knapp über 8 Prozent und im nächsten Jahr 6,6 Prozent betragen dürfte.
Dies entspricht der Inflationsprognose des Ministeriums von 6 Prozent für das nächste Jahr. Es wird ein Leistungsbilanzdefizit von 0,9 Prozent des BIP prognostiziert, was ebenfalls den Erwartungen des Ministeriums entspricht. Dies bestätige die Leistungsfähigkeit der ungarischen Wirtschaftspolitik, betonte der Staatssekretär.
Er wies darauf hin, dass
sich die Verhandlungen mit der internationalen Organisation deutlich verändert hätten: Während die Regierung seinerzeit um finanzielle Unterstützung während der Krise 2008 gebeten habe, sei die aktuelle Periode von Partnerschaft und Erfahrungsaustausch geprägt.
Die Krisenmanagementpolitik des IWF hat sich stark verändert, was zum Teil auf die Erfolge Ungarns zurückzuführen ist: In der Vergangenheit war Austerität der einzige Weg aus der Krise, während heute eine unterstützende Wirtschaftspolitik verfolgt wird, so Tibor Tóth.
via mti.hu, Beitragsbild: Pixabay