Aufgrund des aktuellen Rückgangs sind die Ungarn nicht mehr die größte Quelle ausländischer Arbeitskräfte in Österreich.Weiterlesen
Die Österreichische Sozialversicherung hat die neueste Statistik für Februar über ausländische Arbeitnehmer in Österreich veröffentlicht, berichtet Világgazdaság.
Die Daten zeigen, dass im zweiten Monat des Jahres 2024 insgesamt 994.216 Ausländer auf dem österreichischen Arbeitsmarkt tätig waren. Dies ist eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass Österreich eine Bevölkerung von rund 9,1 Millionen hat. Das bedeutet, dass jeder neunte Einwohner unseres westlichen Nachbarlandes bereits Ausländer ist.
Und diese Zahl steigt weiter: von 973.193 im Dezember 2023 auf 980.567 im Januar. Im Februar letzten Jahres wurden 966.376 ausländische Arbeitskräfte identifiziert, was einen jährlichen Anstieg von fast 3 Prozent bedeutet. Die Österreichische Sozialversicherung zählt nur gemeldete Vollzeitbeschäftigte, erinnert das Portal.
Österreich deckt seinen „Bedarf an ausländischen Arbeitskräften“ hauptsächlich aus zwei Quellen: zum einen aus Deutschland mit 83 Millionen Einwohnern (was aufgrund der sprachlichen Identität logisch ist), zum anderen aus Ungarn mit knapp 10 Millionen Einwohnern. Im Februar bildeten die Deutschen die größte Gruppe ausländischer Arbeitskräfte in Österreich mit 127.938 Arbeitnehmern, was einen, wenn auch nur marginalen, Anstieg gegenüber 127.170 im Januar bedeutet (im Februar 2023 arbeiteten nur 123.424 Deutsche in Österreich), unmittelbar gefolgt von den Ungarn, deren Zahl im vergangenen Monat 126.169 betrug.
Im Februar 2023 arbeiteten 121.155 Ungarn in Österreich, was einem jährlichen Anstieg von mehr als 4 Prozent entspricht.
Mit 124.820 Ungarn, die im Januar registriert wurden, ist festzustellen, dass innerhalb eines Monats weitere 1.349 Ungarn in unserem westlichen Nachbarland eine Arbeit aufgenommen haben. Alles in allem stellt Ungarn, das achtmal weniger Einwohner hat, den Österreichern fast genauso viele Arbeitskräfte zur Verfügung wie Deutschland.
Wie wir berichteten, ist auch zu berücksichtigen, dass zwischen August und November letzten Jahres rund 8.000 Ungarn Österreich verlassen haben. Damals hielten sich im letzten Sommermonat noch 126.656 Personen in dem Alpenland auf, bis zum Ende des Herbstes waren es nur noch 118.930.
Vergleicht man jedoch die 126.169 ungarischen Arbeitskräfte im Februar mit der Gesamtzahl der in Österreich registrierten ausländischen Arbeitskräfte (994.216), so ergibt sich, dass jeder achte von ihnen ungarischer Staatsbürger ist.
Das ist natürlich kein Wunder, denn es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass Headhunting-Unternehmen ungarische Arbeitskräfte gezielt für Jobs in Österreich anwerben. Laut Világgazdaság ist aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre und der Saisonalität des österreichischen Arbeitsmarktes damit zu rechnen, dass
die Zahl der in Österreich arbeitenden Ungarn in den kommenden Monaten weiter steigen könnte.
Es ist nicht auszuschließen, dass sie bis zum Frühjahr die größte ausländische Arbeitnehmergemeinschaft im Nachbarland bilden werden, obwohl sie in der ungarischen Wirtschaft, die mit einem gravierenden Arbeitskräftemangel konfrontiert ist, viel Platz hätten.
Attila Gazsi, stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verbands der Unternehmer und Arbeitgeber (VOSZ), erklärte Anfang Februar gegenüber Portfolio, dass „der Schlüssel zu einem dynamischeren Arbeitsmarkt darin liegt, ungarische Arbeitnehmer, die im Ausland arbeiten, nach Hause zu locken“. Ihm zufolge kann ihre Rückkehr die Produktivität der einheimischen Arbeitskräfte durch neue Fähigkeiten wie höhere Effizienz, fortschrittliche Methoden und industrielle Verfahren steigern. Dazu müssen die politischen Entscheidungsträger gezielte Anreize und Unterstützungsprogramme entwickeln, um ihre Rückkehr und Integration zu erleichtern.
via vg.hu, portfolio.hu; Beitragsbild: Pixabay