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„Jetzt müssen wir einen letzten Angriff über uns ergehen lassen“, warnte Viktor Orbán

Ungarn Heute 2024.02.23.

In einem Interview mit Radio Kossuth sprach der Premierminister über die Nominierung des neuen Staatspräsidenten, über die Uneinsichtigkeit des Westens und den schwedischen NATO-Beitritt, wie Magyar Nemzet berichtet.

Viktor Orbán erklärte, dass Ungarn ein starkes Land sei, es aber jetzt ein Problem gebe. Die bisherige Präsidentin ist zurückgetreten, und „die Herzen der Menschen bluten immer noch“. Grund dafür ist die Entscheidung der Staatschefin und die Meinung des Volkes, die in diesem Fall in scharfem Gegensatz zueinander stünden.

Für schwerwiegende Entscheidungen gibt es langwierige Verhandlungen. Auch aus Respekt vor dem Land muss eine wohlüberlegte Entscheidung getroffen werden. Viktor Orbán erklärte, dass man bei der Suche nach geeigneten Kandidaten für das Amt des Staatsoberhauptes auf eine große Anzahl von Ungarn gestoßen sei. Am Ende fiel die Wahl auf Tamás Sulyok, mit Verweis auf seine Erfahrung, seinem Fachwissen in verfassungsrechtlichen und juristischen Fragen, seinem beruflichem Werdegang und Prestige sowie seinen internationalen Beziehungen.

Der neue Staatschef müsse die nationale Einheit und das Gleichgewicht wiederherstellen, was bedeute, dass es in Fällen von Pädophilie keine Gnade gebe.

In Bezug auf die Brüsseler Politik erklärte der Ministerpräsident, dass in Brüssel gerade „Torschlusspanik“ herrsche, da das Mandat des Europäischen Parlaments im Juni ausläuft. Deshalb „werden die tapferen Herren in Brüssel in eine letzte Runde gehen“, bezugnehmend auf die Themen LGBTQ, Migration und Krieg. Er bewertete die Situation als eine aggressivere politische Phase in Brüssel. Seiner Meinung nach müssen wir nun einen letzten Angriff Brüssels hinnehmen.

In Bezug auf den russisch-ukrainischen Krieg sagte der Premierminister, dass es im Krieg auf die Fähigkeiten und die Folgen ankomme. Ungarn habe immer gesagt, dass der Westen sich nicht in einen Krieg einmischen könne, für den es auf dem Schlachtfeld keine Lösung gebe. Es werde keine militärische Überlegenheit auf ukrainischer Seite geben, betonte er. Er wies darauf hin, dass ein Waffenstillstand und Frieden angestrebt werden müssen, da Russland nicht in die Knie gezwungen werden kann.

Wir brauchen einen Friedensprozess, der diesen Konflikt beendet und uns ein langfristig lebensfähiges Europa beschert.

Er verstehe, dass die Deutschen, die Franzosen und die Briten eine andere Meinung haben, in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft tobe kein Krieg, aus ihrer Perspektive sieht das Leben anders aus. Aber für Ungarn sieht es so aus, als würde eine Weltmacht in der Nachbarschaft einen schweren Krieg führen, der Hunderttausende von Menschenleben fordert.

Wir teilen nicht den britischen, französischen oder deutschen Standpunkt. Einer der Kriegsteilnehmer ist Russland, das eine Atommacht ist. Das ist ein großes Risiko“,

betonte der Premierminister.

Es wird nicht leicht sein, das Brüssel seine Fehler zugibt, so wie es auch nicht leicht war, eine gescheiterte Migrationspolitik einzugestehen. Früher oder später wird der Westen dies zugeben müssen. Deshalb freue man sich auf die US-Präsidentschaftswahlen, denn Donald Trump könne ohne Eingeständnis Frieden schaffen, erläuterte der Ministerpräsident.

Zum NATO-Beitritt Schwedens sagte Viktor Orbán, dass er mit dem schwedischen Premierminister in einem vertrauensbildenden Prozess zusammenarbeiten möchte, um ein greifbares Argument für die Unterstützung des Beitritts zu erbringen. Dieser Prozess soll heute in Budapest abgeschlossen werden.

Es wird ein ernsthaftes militärisch-industrielles Abkommen geschlossen, und es werden einige Richtungen und Ziele für die militärische Zusammenarbeit festgelegt – „und wir müssen akzeptieren, und die Schweden müssen akzeptieren, dass wir anders sind.“

„Ungarn ist ein christliches Land, diese Werte sind grundlegend für unsere Gesellschaft. Wir sind ein familienorientiertes Land, und die modernen Konfigurationen, die in Europa vorherrschen, werden von den Ungarn nicht akzeptiert. Die Schweden sind für den Krieg, wir sind für den Frieden. Wenn die Schweden uns nicht vorschreiben wollen, wie wir zu leben haben, dann gibt es kein Problem. Wir sind erwachsen und in der Lage, auf der Grundlage unserer Interessen zu kooperieren“, so der Premierminister.

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via magyarnemzet.hu, MTI, Beitragsbild: Facebook/Orbán Viktor