Der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte in einem Interview mit der Zeitung „Politico” am Donnerstag, er wolle Ungarn nicht verlieren, obwohl es Differenzen innerhalb der EU zwischen der Kommission sowie Ungarn und Polen gebe. In der EU würden bei Schwierigkeiten keine Leute gefeuert, meint Juncker.
Der EU-Kommissionspräsident sieht die Lage der EU eher positiv, er berichtete über das Wirtschaftswachstum und die sinkende Arbeitslosigkeit. Juncker gab aber auch zu, es gebe in Europa Probleme u.a. mit Ungarn und Polen, die eine quotierte Verteilung von Flüchtlingen in der EU ablehnen, und die wegen angeblicher Untergrabung der Grundwerte und Rechtsstaatlichkeit häufig kritisiert werden.
Im Interview schlug der Präsident im Zusammenhang mit Polen einen härteren Ton an. Warschau werde „nach dem Brexit einsamer” als Budapest, so Juncker. Auf die Frage, ob es im Umgang mit der polnischen und ungarischen Regierung Unterschied gebe antwortete Juncker, er habe eine „fürsorgliche Beziehung“ mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. „Wir sprechen regelmäßig, ich sehe ihn regelmäßig – auch wenn das nicht öffentlich gemacht wird -, weil ich denke, ich will Ungarn nicht verlieren.” In diesem Zusammenhang wurde Polen nicht erwähnt, schrieb der Zeitung „Politico”.
via politico.eu, diepresse.com, Foto: politico.eu