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Karin Kneissl auf Ungarn-Besuch

Enikő Enzsöl 2018.03.02.

Die österreichische Außenministerin Karin Kneissl hat am Donnerstag nach Budapest gereist, wo sie nach einem morgendlichen Austausch mit österreichischen Wirtschaftsvertretern ihren ungarischen Amtskollegen Péter Szijjártó im ungarischen Außenministerium traf.

Bei dem Gedankenaustausch der beiden Außenminister zu zentralen Schwerpunkten des bevorstehenden österreichischen EU-Ratsvorsitzes wurden Themen wie Subsidiarität, Sicherheit, Migration, Westbalkan und Digitalisierung besprochen.

Bei der anschließenden Pressekonferenz lobte Péter Szijjártó das verbesserte Verhältnis zu Österreich seit die neue Regierung im Amt ist. Die Jahre davor seien von „erbitterten Konflikten“ überschattet gewesen, so der Außenminister. „Die gegenwärtige Regierung konzentriert sich auf Dialog und Freundschaft“, fügte er hinzu. Karin Kneissl betonte die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Ungarn. „Österreich ist für Ungarn der zweitwichtigste Handelspartner und der drittwichtigste Investor. Fast 3.000 österreichische Tochterunternehmen sind in Ungarn aktiv, die im Jahresdurchschnitt über 80.000 Angestellte beschäftigen. Für den Erfolg der österreichischen Unternehmen in Ungarn ist jedoch Transparenz und Rechtssicherheit entscheidend“, so die Außenministerin. Auf den wichtigen Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Verkehrs- und Infrastrukturbereich wiesen beide Seiten hin und bekundeten Interesse an verstärkter Zusammenarbeit im Bereich grüner Technologie und des autonomen Fahrens.

Die Außenminister setzten zur Thema Migration verschiedene Schwerpunkte. Péter Szijjártó betonte erneut die gegen Migration gerichtete Position der ungarischen Regierung und verwies auf den derzeitigen Streit um den UNO-Migrationspakt, wogegen sich Ungarn für ein Dokument einsetze, das sich für die Verhinderung von Migration ausspricht. Kneissl beklagte hingegen, dass die legale Arbeitsmigration nach Österreich wegen des vermehrten Interesses von internationalen Fachkräften am englischen Sprachraum auf Probleme stoße.

Nach dem Arbeitsgespräch im Außenministerium traf die österreichische Außenministerin den ungarischen Parlamentspräsident Làszló Kövér. Vor ihrer Heimreise hat Frau Kneissl mit dem ungarischen Minister für Humanressourcen, Zoltàn Balog an der Andrássy Universität Budapest einen Vortrag zum Thema „Die Rückkehr der Geographie“ gehalten.

via bmeia.gv.at, mti.hu, kurier.at; Foto: Noémi Bruzák – MTI