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Keine Beruhigung der Gemüter in Zusammenhang mit dem Rechtsfall der Antifa-Aktivistin

Ungarn Heute 2024.02.12.

Der Minister für Kultur und Innovation erklärte, es sei mit der europäischen Kultur unvereinbar, jemanden wegen einer Meinungsäußerung zu beschimpfen oder gar eine Institution anzugreifen. In einer Rede vor dem Collegium Hungaricum in Berlin sagte János Csák am Freitag, das vom ungarischen Staat gegründete und betriebene Kulturinstitut sei Ende Januar in einem „heimtückischen Angriff“ vandalisiert worden, wobei mehrere Fensterscheiben zu Bruch gingen.

Wie wir berichteten, wurde das Gebäude des Collegium Hungaricum in Berlin am 26. Januar auch mit Sprühfarbe beschmiert, und eine antifaschistische Gruppe bekannte sich zu dem Anschlag. In einer Erklärung, in der sich die Gruppe zu dem Angriff auf das Gebäude bekennt, wird der Vandalismus damit begründet, dass die Bande das Gebäude wegen des am Ende Januar gestarteten ungarischen Strafverfahrens gegen deutsche und italienische Linksextremisten im Zusammenhang mit den Budapester Anschlägen vom Februar 2023 beschädigt habe.

Fact

Am 10. Februar 2023 hat eine Gruppe bewaffneter Männer mit Skimasken einen Mann in den Vierzigern in Budapest von hinten angegriffen und blutig geschlagen. Das Opfer, das auf dem Weg zur Arbeit war, erlitt so schwere Verletzungen, dass es sofort ins Krankenhaus gebracht werden musste. Wenig später stellte sich heraus, dass diese brutale, überfallartige Aktion Teil einer größeren Serie von Angriffen war, die von Mitgliedern der antifaschistischen Bewegung Antifa über mehrere Tage hinweg auf den Straßen von Budapest verübt wurden. Mindestens fünfzehn radikale Linksextremisten, meist aus dem Ausland – aus Deutschland, Italien und Griechenland – griffen Mitte Februar an vier Orten in Budapest acht Passanten an, schlugen sie brutal zusammen und verletzten einige von ihnen schwer. Mehrere mussten ins Krankenhaus gebracht werden.

János Csák gab bekannt, der Schutz der ungarischen Kultureinrichtung in Berlin sei verstärkt worden.

In Italien haben sich die Gemüter im Zusammenhang mit dem Fall der Italienerin Ilaria Salis, die im so genannten Antifa-Fall der Gruppengewalt und der schweren Körperverletzung beschuldigt wird, auch nicht beruhigt. Demonstranten, die die Freilassung der in Ungarn verhafteten italienischen Linksextremistin forderten, wurden am Samstag vor der ungarischen Botschaft in Rom von der Polizei zurückgehalten. Das Gebäude der diplomatischen Vertretung wurde von den italienischen Behörden geschützt. Die Straßen, die zur Botschaft führen, wurden blockiert, um den Zugang zur Botschaft zu verhindern. Etwa hundert Demonstranten versuchten, die Polizeisperre zu durchbrechen. Die Demonstranten warfen Rauchbomben und wurden von der Polizei zurückgedrängt. Die Protestaktion wurde von den so genannten anarchistischen Studentenbewegungen organisiert.

Am 30. Januar erschien in der Nähe der ungarischen Botschaft in Rom das Werk eines bekannten italienischen Straßenkünstlers an der Wand eines der Gebäude, das symbolisch die Italienerin Ilaria Salis zeigt, die sich von ihren Handschellen befreit (Foto: Facebook/AntinazistreetArt)

Im Zentrum von Mailand demonstrierten rund 100 Mitglieder der Sentinelle-Bewegung für die Freilassung der in Ungarn inhaftierten Frau. Anlässlich des ersten Jahrestages der Verhaftung der italienischen Linksextremistin wurden in mehreren italienischen Städten Versammlungen und Demonstrationen organisiert. Mitglieder der linksextremen Jugendgruppe Rivolta (Rebellion) besetzten am Freitag zwei Stunden lang die Büroräume des ungarischen Honorarkonsulats in Venedig und setzten den Protest anschließend auf der Straße fort.

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via mti.hu, Beitragsbild: Mátyás Temesi/MTI/Collegium Hungaricum Berlin