Keine Berichte über Ungarn vorliegen, die von der in China ausgehenden Coronavirus-Epidemie betroffen sind – gab Staatssekretär des Außenministeriums am Sonntag bekannt.
„Es gibt keine Berichte über Ungarn im Ausland oder in Ungarn, die von der Epidemie betroffen sind, und keine Ausländer in Ungarn, die in der Vergangenheit von dem Virus betroffen waren“, sagte Tamás Menczer auf einer Pressekonferenz.
Nach Kenntnis des Ministeriums befinden sich insgesamt sechs Ungarn in der chinesischen Provinz Hubei, die unter Quarantäne gestellt wurde, sagte Menczer. Alle sagten der ungarischen Botschaft in Peking, dass sie gesund sind. Vier von ihnen arbeiten bis Anfang Februar in Wuhan, der Hauptstadt der Provinz, und wollen die Stadt derzeit nicht verlassen. Der fünfte Ungar lebt und arbeitet in Hangzhou, der Hauptstadt einer anderen Provinz, und plant, Hubei so schnell wie möglich zu verlassen. Der sechste Ungar lebt in einer anderen Stadt und plant, nach Ungarn zurückzukehren, so der Staatssekretär.
Menzer fügte hinzu, er habe am Samstag und Sonntag den ungarischen Chefarzt konsultiert, um zu erfahren, dass das ungarische Gesundheitssystem gut vorbereitet sei und über die erforderlichen Tests zur Bestätigung des Virus verfüge. Wenn das Virus im Land auftritt, seien die zu befolgenden Gesundheitsprotokolle vorhanden, fügte er hinzu.
Auf eine Frage, die Menczer lautete, wurde das chinesische Verbot von Gruppenreisen ausschließlich für chinesische Touristen eingeführt. Die Mehrheit der EU-Länder hat keine besonderen Maßnahmen auf Flughäfen eingeführt, und nur wenige Länder haben auf Flughäfen Tore mit Thermoscannern installiert. Ungarn halte es vorerst nicht für erforderlich, besondere Maßnahmen zu ergreifen, fügte er hinzu.
Unterdessen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein gemeinsames Vorgehen gegen den Erreger angemahnt – berichtet Frankfurter Rundschau.
In einer Zeit der Unsicherheit über die Entstehung und das Verhalten eines Virus ist es umso entscheidender, dass Länder, Organisationen und die internationale Gemeinschaft als Einheit handeln
teilte das WHO-Regionalbüro Europa am Samstagabend mit. Dazu zähle auch, auf lokaler und nationaler Ebene vorbereitet zu sein, um erkrankte Menschen aufzuspüren und auf das Coronavirus zu testen.
„Es ist jetzt an der Zeit, uns bereit zu machen“, erklärte das Büro. Der Ausbruch in China sei ein Zeichen, dass jedes Land vorbereitet sein müsse, um Krankheitsausbrüche jeglicher Art rechtzeitig zu erkennen und zu handhaben. In Frankreich habe man gute Arbeit bei der Identifizierung der Fälle geleistet. Die Funde seien eine Erinnerung daran, dass der globale Reiseverkehr kein Land von der Ausbreitung von Infektionskrankheiten ausschließe.
Es sei zurzeit unklar, wie sich der Ausbruch entwickele, ergänzte die Behörde. „Während wir das Verhalten des Virus nicht voraussagen können, können wir darüber entscheiden, wie gut wir sind, es zu stoppen.“
Das Coronavirus überträgt sich einer Studie zufolge relativ rasch zwischen Menschen. Experten des Imperial College London berechneten, dass ein Infizierter bis zum 18. Januar durchschnittlich 2,6 weitere Personen angesteckt haben könnte. Das Coronavirus hat inzwischen auch Europa erreicht: In Frankreich befinden sich nach Angaben des französischen Gesundheitsministeriums drei Infizierte in Quarantäne. In China stieg die Zahl der Todesopfer auf 41. Rund 1.300 Menschen haben sich dort angesteckt.
(Via: mti.hu, fr.de, br.de, Beitragsbild: PublicDomainPictures – Pixabay)