Ein konservativer Blogger interpretiert den Terror in der neuseeländischen Stadt als anti-traditionalistischen Angriff auf traditionelle Werte. Ein regierungsnaher Publizist fragt sich, ob das Massaker möglicherweise von Geheimdiensten inszeniert worden sei. Ein alt-linker Kommentator wiederum fordert die Regierung auf, sie möge sich von der Ideologie des Terroristen distanzieren. Presseschau von budapost.de.
Kristóf Trombitás interpretiert die Schießerei in der Moschee in Christchurch als ein weiteres Kapitel des Krieges zwischen Traditionalisten und Anti-Traditionalisten. Auf Mandiner kommt der konservative Blogger zu dem Schluss, dass der Schütze ein verrückter Psychopath sei, der für seine kranken Zwecke historische Persönlichkeiten herangezogen habe – darunter mit den Ungarn János Hunyadi und Mihály Szilágyi Kämpfer gegen die im 15. Jahrhundert nach Europa einfallenden osmanischen Invasoren. Die verrückten Ideen des Schützen und der Terrorakt hätten nichts mit Christentum und Konservatismus zu tun, betont Trombitás.
In seinem Blog fragt Zsolt Bayer, ob das Blutvergießen in Christchurch wohl von Geheimdiensten arrangiert worden sei, um immigrationskritische Parteien zu schwächen. Der umstrittene Autor bezeichnet die Terroranschläge als extrem unmenschlich und erinnert daran, dass 95 Prozent der europäischen Terrorangriffe von muslimischen Radikalen verübt worden seien. Verfechter einer Pro-Migrationspolitik würden die Schießerei ihren Widersachern in die Schuhe schieben, argwöhnt Bayer und erwähnt im Folgenden bestimmte Details, die seiner Ansicht nach auf eine Inszenierung des Mordes durch Geheimdienste hinweisen könnten. Bayer versteigt sich gar zu der Prognose, dass wir in ein oder zwei Tagen Nachrichten hören würden, wonach es sich beim Schützen von Christchurch um einen Fan Ministerpräsident Viktor Orbáns handele. Allerdings würden wir nie erfahren, ob der Massenmord in der neuseeländischen Stadt tatsächlich eine Geheimaktion gewesen sei. Für Bayer steht jedoch fest, dass Geheimdienste einwanderungsfreundlichen, antinationalistisch-kosmopolitischen Parteien zur Seite stehen würden.
András Jámbor von Mérce hält es für bedauerlich, dass die ungarischen Parteien mit Ausnahme der LMP ihr Mitgefühl angesichts des Terrors nicht öffentlich zum Ausdruck gebracht hätten. Nach Ansicht des alt-linken Bloggers verbreiten einwanderungskritische Politiker – darunter die ungarische Regierung – die gleiche „faschistische Propaganda“ wie die vom Christchurcher Schützen verfochtene. Einwanderungskritische Politiker und Intellektuelle sollten sich deutlich von dem Terroristen und seinen gewalttätigen Ideen distanzieren, bringt Jámbor seine Erwartung zum Ausdruck.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: CNN)