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Kunstzentrum HAB zeigt Meisterwerke im Zeichen des Neubeginns

MTI - Ungarn Heute 2024.01.23.

Balázs Kicsinys Installation Trinkhalle

Eine Ausstellung mit Werken von fünfundzwanzig modernen und zeitgenössischen ungarischen und ausländischen Künstlern ist ab Dienstag im Kunstzentrum Hungarian Art & Business (HAB) in Budapest zu sehen.

Die Ausstellung mit dem Titel Neubeginn – Große Werke von fünfundzwanzig Künstlern, die Neues begonnen haben die bis zum 7. April zu sehen ist, präsentiert eine Auswahl aus der Sammlung Antal Lusztig.

Die Sammlung von Péter Antal aus Debrezin wurde von seinem Großvater Samuel Lusztig begonnen und dann von Péter Antal weitergeführt und in eine progressivere Richtung des 20. und 21. Jahrhunderts gebracht.

Die Sammlung umfasst heute mehrere tausend Werke und wurde bereits in mehreren Ausstellungen im Ausland gezeigt, sagte Délia Vékony, künstlerische Leiterin des HAB, bei der Pressevorstellung der Ausstellung am Montag.

Die Ausstellung wird von dem Kunsthistoriker Gábor Gulyás kuratiert, der aus der Sammlung Werke von Künstlern ausgewählt hat, die ihre Zeit und den Kanon der bildenden Künste geprägt haben.

Das Konzept der Ausstellung lautete: Neubeginn und Erneuerung,

betonte er.

Délia Vékony (im Hintergrund: Pilage von Simon Hantai). Foto: MTI/Hegedüs Róbert

Délia Vékony wies darauf hin, dass in der Ausstellung das großformatige Gemälde Pilage aus den 1960er Jahren des Erneuerers der abstrakten Kunst, Simon Hantai, zu sehen ist. Hantai hat die Leinwand gefaltet, verknotet, zerknittert und verdreht und dann wieder auseinandergenommen, indem er diese riesigen Leinwände selbst zerschnitt. Aus einer der bekanntesten Serien von Judit Reigl stammt das Werk Blockschrift aus dem Jahr 1964. Das Gemälde Helter Skelter des britischen Künstlers Damien Hirst aus dem Jahr 2002, das an die sich drehende Erde und die Bewegung der Sterne erinnert, verweist auf den ewigen Kreislauf von Leben und Tod.

Hermann Nitschs Leinwandbild Blut auf dünnem Stoff wurde mit Rinderblut hergestellt. Die Mitglieder der von dem österreichischen Künstler gegründeten Performance-Truppe malten in ihren Aktionen mit dem Blut von geschlachteten und ausgeweideten Tieren, und ihre Kompositionen zeigten nackte, blutüberströmte Menschen.

Die Ausstellung umfasst je ein monochromes Gemälde des weltberühmten deutschen Gegenwartskünstlers Gerhard Richter und des russisch-französischen Malers kirgisischer Herkunft Serge Poliakoff, zwei figurative Gemälde von László Moholy-Nagy, ein großes geometrisch-abstraktes Gemälde mit dem Titel Paprika von Dóra Maurer und das Zeichen von Ilona Keserü, das die räumliche Ausdehnung der Leinwand betont.

László Moholy-Nagy. Frauenporträt. Foto: MTI/Hegedüs Róbert

Die Sammlung Antal Lusztig umfasst sechs Werke von Csontváry, von denen die Ausstellung das Gemälde Nachmittagssturm in Trau zeigt, das trotz seiner geringen Größe als eines der wichtigsten Werke des Malers gilt. Was die Farbgebung und die Ausarbeitung betrifft, ist es ein sehr durchdachtes Gemälde mit vielen Blautönen.

Die Sammlung Antal Lusztig besitzt 80 Werke von Lajos Gulácsy; in der Ausstellung wird das Gemälde Vision von 1914 gezeigt. Zu sehen sind eine Skulptur mit dem Titel Kubistischer Kopf von László Csáky, ein Klassiker der futuristischen Bildhauerei, und ein frühes Gemälde von Imre Ámos mit dem Titel Warten auf Wunder, das den Künstler mit verbundenen Augen zeigt, aber auch seine Frau Margit Anna und Gyula Rudnay, Ámos‘ Lehrmeister.

Imre Ámos: Warten auf Wunder. Foto: MTI/Hegedüs Róbert

Ebenfalls zu sehen sind ein frühes Selbstporträt von Lajos Vajda sowie sein Roter Christus und Plastischer Kopf. Von den ungarischen Erneuerern der fünfzig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg sind Dezső Korniss und Béla Kondor mit je einem Gemälde sowie Erzsébet Schaár mit der Gipsskulptur Frau und Ilona Lovas mit der No. 16 aus der Serie Station vertreten.

Unter den zeitgenössischen Künstlern werden László Lakners Ölgemälde Mund und Imre Buktas‘ Ein Stück Herbst neben Balázs Kicsinys kraftvoller Installation Trinkhalle präsentiert, in der kniende Tiefseetaucher eine starke visuelle Metapher für Hilflosigkeit und Ohnmacht darstellen. Die Installation war 2005 im ungarischen Pavillon auf der Biennale in Venedig zu sehen.

Klein-Warschau: Eigenschaft. Foto: MTI/Hegedüs Róbert

Das Werk der Gruppe Klein-Warschau (Bálint Havas, András Gálik) mit dem Titel Eigenschaft zeigt 12 heranwachsende Jungen, die nebeneinander in einer Gymnastikreihe stehen. Die Frisuren und die Kleidung der Kinder erinnern an die Welt der achtziger Jahre, die Augen sind geschlossen, aber die Gesichter und die Körperhaltung sind bei jedem von ihnen anders.

Die Ausstellung, die kostenlos besucht werden kann, wird von Führungen begleitet: Am 1. Februar wird die Führung von Kurator Gábor Gulyás angeboten.

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Via MTI Beitragsbild: MTI/Hegedüs Róbert