Kurstadt Hévíz verliert wegen des Krieges rund zehntausend Gäste

Rund 10.000 ausländische Gäste haben ihre Reservierungen in Hévíz, einem der beliebtesten ungarischen Kurorte, wegen des anhaltenden Krieges in der Ukraine storniert. Ein Viertel der ausländischen Gäste kam aus den beiden verfeindeten Ländern Russland und Ukraine. Der Ungarische Hotel- und Gaststättenverband ist unterdessen zuversichtlich, dass der Inlandstourismus stabil bleibt, und hofft, dass neue Märkte den Rückgang der Gästezahlen ausgleichen können.

Rund 10.000 ausländische Gäste haben wegen des bewaffneten Konflikts zwischen Russland und der Ukraine ihre Reservierungen in Hévíz storniert, berichtet der Fernsehsender RTL Klub. Ein Viertel der ausländischen Gäste, die den Kurort bisher besuchten, kommen aus den beiden Ländern, die sich jetzt im Krieg befinden.

Ágnes Molnár, die stellvertretende Geschäftsführerin des Hotels „Europa Fit“ in Hévíz, sagte dem Sender, dass der Krieg auch Gäste aus anderen westeuropäischen Ländern dazu veranlasst, abzuwarten und vorsichtig zu sein.

Eine beträchtliche Anzahl ausländischer Touristen bleibt in der Regel mehrere Wochen in der Stadt und lässt sich sogar medizinisch behandeln. Ungarische Besucher hingegen bleiben im Durchschnitt nur ein paar Tage und interessieren sich vor allem für Wellnessprogramme.

Nach Angaben des Ungarischen Hotel- und Gaststättenverbands ist die Situation in vielen anderen Fremdenverkehrsorten des Landes, wie Hajdúszoboszló, Bük und Sárvár, ähnlich. Doch die Auswirkungen des Krieges sind bereits überall zu spüren.

Gleichzeitig ist der Verband zuversichtlich, dass der Inlandstourismus stark bleiben und die Zahl der Touristen aus den Nachbarländern nicht abnehmen wird.

Wie wir bereits berichtet haben, beeinträchtigen die Sanktionen gegen Russland und der Krieg bereits viele der beliebten ungarischen Reiseziele, vor allem jene, in denen russische und ukrainische Touristen einen großen Teil des Umsatzes ausmachen.

Budapest und mehrere ungarische Kurorte verzeichnen bereits einen deutlichen Rückgang der Gästezahlen, weil ausländische Touristen (vor allem Russen) ihre Reise nach Ungarn absagen.

Neben Hévíz erleidet auch Hajdúszoboszló durch das Ausbleiben russischer Touristen erhebliche Einbußen, während andere Orte, wie die ostungarische Stadt Nyíregyháza, vom angeblichen Rückgang des polnischen Tourismus betroffen sind, der früher in der Region eine große Rolle spielte.

(Via: Hungary Today, Titelbild: György Varga/MTI)