Die Überschwemmungen werden zwar geringer ausfallen als 2013, aber man muss sich auf eine lang anhaltende Hochwassersituation einstellen.Weiterlesen
Die Länge der Gebiete, die unter Hochwasserschutzalarm stehen, musste erhöht werden, sagte der Ministerpräsident am Donnerstag, dem siebten Tag des Hochwasserschutzes, auf einer Pressekonferenz in Budapest. Viktor Orbán erklärte auch, dass die Donau voraussichtlich langsam zurückgehen wird, dass aber in der nächsten Woche auf der österreichischen Seite des Flusses keine Niederschläge zu erwarten sind.
Laut dem Ministerpräsidenten wird die Leitha (Lajta) am Donnerstagmorgen bei Mosonmagyaróvár, Komitat Győr-Moson-Sopron, ihren höchsten jemals erreichten Wasserstand erreichen. Er fügte hinzu, dass die Länge der Schutzgebiete um siebzig Kilometer zugenommen habe.
Der Scheitelpunkt der Hochwasserwelle könnte Ungarn bis Mitte nächster Woche verlassen, wobei der höchste Wasserstand in Budapest für Samstagnacht erwartet wird,
sagte der Premierminister während der Pressekonferenz und erklärte, dass das Land trotz des Ernstes der Lage sicher sei und es keinen Mangel an Ressourcen oder Arbeitskräften im Kampf gegen die Überschwemmungen gebe.
Wenn keine unvorhergesehenen Ereignisse oder Unfälle eintreten, könne man das Wasser in Schach halten, und wenn alles nach Plan laufe, wird die Flutwelle bis Mitte nächster Woche das Land verlassen. Danach müsse man sich nur noch mit den Gefahren nach der Flut befassen, so der Ministerpräsident.
Gabriella Siklós, die Sprecherin der Nationalen Wasserwirtschaftsdirektion (OVF) sagte in der Sendung Guten Morgen, Ungarn! von Radio Kossuth, dass Experten in den betroffenen Gebieten bereits am Mittwochabend Ausbeulungen und Überläufe an den Dämmen festgestellt hätten, die Dämme aber dank des sofortigen Eingreifens hielten. Sie werden auch weiterhin rund im die Uhr bewacht.
Die Sprecherin bat darum, dass niemand zu den Dämmen gehen solle, nur um sich die Überschwemmungen anzusehen:
An den Dämmen werde gearbeitet, und die Dämme sollten nicht überlastet werden, da die Situation leicht und schnell gefährlich werden könne,
so die Expertin.
Die Gemeinde Kisoroszi auf einer Donauinsel wurde vom Wasser eingeschlossen und Gabriella Siklós nimmt an, dass die Situation bis zu einer Woche andauern kann. Bence Rétvári, parlamentarischer Staatssekretär im Innenministerium, erklärte während der Pressekonferenz, dass die von der Donau umgebende Gemeinde auf die Blockade vorbereitet ist, Lebensmittel und Sandsäcke eingelagert wurden, und der Rettungsdienst mit einem voll ausgestatteten Krankenwagen vor Ort ist. Außerdem wurde ein Hubschrauberlandeplatz eingerichtet, falls im Notfall etwas nach Kisoroszi gebracht oder geholt werden müsse.
Bence Rétvári teilte zudem mit, dass die Regierung im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz eine grüne Nummer eingerichtet hat. Die Nummer 06/80-204-240 kann genutzt werden, um mit der Öffentlichkeit Informationen über die Überschwemmungen zu teilen, Berichte über die Hochwassersituation abzugeben und Spenden zu tätigen.
In der Nacht waren wir in vier Orten präsent und arbeiteten in unseren Teams. Heute werden die ungarischen Verteidigungskräfte an zwölf Orten mit Berufssoldaten und Soldaten der Schutzregimenter für Heimatschutz präsent sein“,
informierte Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky die Presse über die Militärpräsenz in Vác, Komitat Pest.
Vác ist ein wichtiger Standort für den Schutz des Donauknies, und die ungarischen Streitkräfte bauen die Schutzstruktur mit einem 156 Mann starken Team von Reservisten im Heimatschutz auf, so der Verteidigungsminister. Er fügte hinzu, dass heute (Donnerstag) 1677 Soldaten im ganzen Land im Einsatz sind.
Innerhalb von vierundzwanzig Stunden werden wir in der Lage sein, diese Zahl um weitere viertausend Soldaten zu erhöhen, wo immer dies erforderlich ist“.
Der Minister fügte hinzu, dass die ungarischen Streitkräfte nicht nur ihre manuellen Kräfte, sondern auch ihre Luftwaffe und ihre amphibischen Mittel mobilisiert haben, was bedeutet, dass sie die Hochwasserabwehr mit allen notwendigen Mitteln unterstützen.
via MTI, Beitragsbild: MTI/Lakatos Péter