Die Lehrergewerkschaften halten die vom Premierminister erneut erwähnte Gehaltserhöhung für "lächerlich gering" und fordern mindestens eine einmalige Erhöhung um 45 %.Weiterlesen
Immer mehr Menschen gehen aus dem Schuldienst in den Ruhestand, weit mehr als die Zahl derer, die in den Beruf eintreten. Die Demokratische Lehrergewerkschaft (PDSZ) und die Website Ne dolgozz ingyen! (Arbeiten Sie nicht gratis!) rufen zu weiteren Aktionen der Lehrer auf, bis sinnvolle Streikverhandlungen aufgenommen werden, um auf die Ernsthaftigkeit der Situation aufmerksam zu machen.
Die Lehrergewerkschaften wollen eine Fotomontage von vier Altersgruppen der teilnehmenden Lehrer erstellen. Die jüngste der vier Altersgruppen sind Lehrer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, die älteste sind ihre Kollegen über 50. Ziel ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass es einen Mangel an jungen Lehrern gibt und dass uns, wenn das so weitergeht, bald die jungen Kollegen ausgehen werden.
„Der Mangel an Nachwuchs bringt die Einrichtungen schon jetzt in eine ausweglose Situation, und in ein oder zwei Jahren wird es unmöglich sein, eine Ausbildung auf einem akzeptablen professionellen Niveau anzubieten“, schreiben sie auf der Website Ne dolgozz ingyen!
Bis zur Bildung einer neuen Regierung haben die Gewerkschaften kaum Möglichkeiten, ihre Interessen durchzusetzen, da die Regierung derzeit nicht mit dem Streikkomitee verhandelt. Die Gewerkschaften haben bereits angekündigt, dass sie die Verhandlungen wieder aufnehmen werden, sobald die neue Regierung im Amt ist, und dass sie den Streik fortsetzen werden, wenn sie keinen Erfolg haben. Das neue Parlament wird am 2. Mai zusammentreten, wenn die neue Regierung gebildet werden könnte.
Die Lehrergewerkschaft (PSZ) und die Demokratische Lehrergewerkschaft (PDSZ) begannen am 16. März einen unbefristeten Streik, um höhere Löhne und eine Verringerung der Arbeitsbelastung zu fordern. Dies dauerte bis zu den Wahlen, doch am Freitag, dem 1. April, setzten sie ihre Arbeitsniederlegung aus, bis eine neue Regierung gebildet wird.
Wie wir darüber schon berichteten, könnte es ab September zu einem weiteren Streik in den Schulen kommen, wenn es im Sommer zu keinem Tarifabschluss kommt. Die Regierung versprach, die Gehälter der Lehrer in diesem und in den nächsten zwei Jahren um je 10 Prozent zu erhöhen. Weitere Erhöhungen werden von der wirtschaftlichen Leistung des Landes abhängen. Die Lehrergewerkschaften halten aber dieses Angebot für „lächerlich gering“ und fordern mindestens eine einmalige Erhöhung um 45 %. Die Gewerkschaften sind der Meinung, dass nur eine deutliche Erhöhung der Gehälter und eine Verringerung der Arbeitsbelastung eine Verschlechterung der Situation im öffentlichen Bildungswesen verhindern könnte.
(Via: Telex, nedolgozzingyen.hu, Titelbild: Attila Balázs/MTI)