Da die erste Paprika vom Arzt von Kolumbus auf den alten Kontinent gebracht wurde und im Zuge einer späteren Expedition auch die Tomate ankam, ist es eindeutig, dass die in Ungarn so beliebte und auch von Ausländern häufig gesuchte Letscho (Lecsó) nicht vollkommen eine altungarische Kombination dieser zwei fantastischen Gemüsesorten ist.
Bei uns ist sie zu der Zeit der türkischen Herrschaft über den Balkan angekommen und obwohl das türkische Gericht Menemen sehr ähnlich ist, ist die Letscho erst sehr viel später, um 1870 herum, bei uns aufgetaucht. Die sich hier niedergelassenen bulgarischen Gärtner bereiteten dieses Gericht in seiner heutigen Form über dem offenen Feuer zu.
Im Jahr 1902 veröffentlichte die Zeitung „A Hét“ („Die Woche“) zum ersten Mal das Letscho-Rezept, allerdings hieß es damals noch “rácz omácska”, wobei “omácska” Sauce bedeutete. Das erste Vorkommen des Wortes lecsó als Diósjenő-Dialektwort, lëcső, lëcsó = grüne Paprika mit Tomate, erschien in der 10. Ausgabe des Ungarischen Sprachjournals, 1914, in der Sammlung von Sándor Horváth.
Ihre echte Karriere begann, als die Erste ungarische Konserven- und Erzfabrik, unter ihrem Markennamen „Globus” die Konservenletscho zu einem so großen Erfolg machte, dass sie sogar zu einem wichtigen Exportartikel wurde. Zu der Zeit entstand auch auch ihr ausländischer Name, das deutsch klingende „Letscho” und dann wurde dieses konkrete Rezept zu einer wirklich ungarischen Speise.
Ihre Variation mit Ei – welche die meistverbreitete ist – ist auch in anderen Gebieten nicht unbekannt, da das Saksuka aus dem Mittleren Osten auch auf der heiligen Dreifaltigkeit von Tomate-Paprika-Ei basiert, allerdings ist die ungarische Form mit der klassischen ungarischen Paprika ein komplett anderes Gericht.
Letscho mit Ei für 2 Personen
3 klassiche ungarische Paprika
2 Tomaten
1 Zwiebel
5 Eier
Öl
Salz, Pfeffer
Wenn man es flüssiger haben möchte, kann man mehr Tomaten reingeben, möchte man es aber noch trockener, kann man mehr Eier dazuschlagen.