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Liberaler Budapester Bürgermeister will LGBTQ-Symbole auf eine Kirche projizieren

Ungarn Heute 2025.03.26.

Wie auch wir berichteten, hat die Nationalversammlung letzte Woche den Vorschlag zur Änderung des Versammlungsgesetzes angenommen und in Kraft gesetzt. Demnach kann die Budapester Pride-Parade in ihrer jetzigen Form nicht mehr stattfinden. Als Reaktion darauf schlug der Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony vor, die dekorative Beleuchtung der Pfarrkirche der Heiligen Jungfrau Maria in Újlak im II Bezirk Budapest in Regenbogenfarben zu ändern.

In einem Entschließungsantrag, der am Mittwoch von der Generalversammlung erörtert wird, schlug der Parteikollege (Dialogpartei-Párbeszéd) des Budapester Bürgermeisters und Europaabgeordnete Richárd Barabás einen Änderungsantrag vor, wonach die römisch-katholische Kirche mit regenbogenfarbenen dekorativen Lichtern beleuchtet werden soll, wie mandiner berichtet.

Der Politiker, der regelmäßig an der Pride teilnimmt, nutzt diese Aktion vermutlich als Provokation, um sich für die jüngsten Einschränkungen des jährlichen LGBTQ-Festivals in Budapest zu rächen, die von der Mehrheit der Regierung aus Gründen des Kinderschutzes beschlossen wurden.

„Genau das ist das Problem mit politischen Organisationen wie der Regenbogen- und Gender-Bewegung oder der Párbeszéd, die von niemandem unterstützt wird, dass sie nicht nur Werte missachten, die auf den inneren Überzeugungen anderer beruhen, sondern auch Menschen, die an sie glauben, mit Füßen treten und demütigen.“ – schrieb die Fidesz-Abgeordnete Anna Szepesfalvy auf ihrer Social-Media-Seite als Reaktion auf den Änderungsantrag von Richárd Barabás.

Nach der Argumentation des Parteikollegen von Bürgermeister Gergely Karácsony ist der Regenbogen eines der ältesten und heiligsten Symbole der Bibel, das den Bund zwischen Gott und den Menschen verkündet. Die Illumination einer Kirche in Regenbogenfarben sei daher keine politische Geste, sondern ein theologisch korrekter und würdiger Ausdruck der Botschaft des Evangeliums.

Anna Szepesfalvy stellte die Frage: „Ist das Pride? Ist es eine bewusste Provokation anderer Menschen? Ist es eine absichtliche Schändung und Erniedrigung der Symbole des Christentums? Ist es wirklich das, was Pride ausmacht? – Es ist eine Schande!“, so die Abgeordnete und forderte Gergely Karácsony auf, dass der Vorschlag zur Schändung des Christentums zurückgezogen und von der Tagesordnung genommen wird.

Römisch-katholische Kirche in Újlak, Budapest (Foto: wikipedia)

Für uns ist die körperliche, geistige und intellektuelle Entwicklung der Kinder das Wichtigste, nicht Pride und nicht die Gender-Propaganda,

sagte Lőrinc Nacsa, KDNP-Abgeordneter und Staatssekretär für Nationale Politik im Büro des Ministerpräsidenten, in einem Video, das am Dienstag auf seiner Facebook-Seite hochgeladen wurde.

Lőrinc Nacsa sagte im Zusammenhang mit der für die Pfarrkirche geplanten regenbogenfarbenen Lichtmalerei: „Für uns geht es um den Schutz der Kinder, für sie um Pride und Gender-Propaganda.

Sie sind gewalttätig und extremistisch, und nach der Rauchgranate im Parlament wollen sie nun diese Kirche mit einem Regenbogen versehen“,

so der Christdemokrat weiter. Für sie sei nichts heilig, sie versuchen nur, die Gender-Propaganda und die Erwartungen Brüssels zu erfüllen. „Die Fraktion von Gergely Karácsony hat der Stadtverordnetenversammlung einen inakzeptablen Vorschlag unterbreitet, das ist eine Provokation, die abgelehnt werden muss“, so der Politiker.

Auch der ehemalige Herausforderer bei der Oberbürgermeisterwahl in Budapest Dávid Vitézy, Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und Vorsitzender der Podmaniczky-Bewegung, äußerte sich kritisch in den sozialen Medien. „Eine römisch-katholische Kirche, die vor 269 Jahren gebaut wurde, in Regenbogenfarben zu beleuchten?

Müssen die Stadtbehörden ihre Wut über Pride wirklich an den Budapestern auslassen, die ihre Religion ausüben und in die Kirche gehen? Ist das zukunftsweisend?“

fragte Dávid Vitézy in seinem Beitrag. Der Fraktionsvorsitzende fügte hinzu, dass der Änderungsantrag seiner Meinung nach nichts anderes als eine Provokation sei und forderte Gergely Karácsony auf, den Antrag der Dialogpartei zurückzuziehen, „um die Stadtverordnetenversammlung nicht in ein totales parteipolitisches Schlachtfeld zu verwandeln“.

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via mandiner.hu, Beitragsbild: pixabay