Die Reallöhne in Ungarn sind im dritten Quartal in Folge gestiegen.Weiterlesen
Im Mai lag der durchschnittliche Bruttoverdienst von Vollzeitbeschäftigten bei 652.000 Forint (1.655 Euro), während der durchschnittliche Nettoverdienst nach Abzug von Rabatten 448.700 Forint (1.139 Euro) betrug, teilte das Statistische Zentralamt am Mittwoch mit.
Dies entspricht einem Anstieg des durchschnittlichen Bruttoverdienstes um 14,8 Prozent und des durchschnittlichen Nettoverdienstes um 14,6 Prozent, eine klare Beschleunigung im Vergleich zum Mai. Damals stiegen die Bruttoverdienste um 13,5 Prozent und die Nettoverdienste um 13,4 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die Daten vom Mittwoch zeigen, dass sich die ungarische Lohndynamik entgegen früheren Analystenerwartungen nicht verlangsamt, wobei nur der erste Monat des Jahres, der Januar, ähnlich positive Zahlen aufwies,
berichtet Világgazdaság.
Da die ungarischen Unternehmen ihre Lohnerhöhungen zunehmend in den Monaten März und April durchsetzen, hätte man danach eine Art Verlangsamung erwarten können. Bislang gibt es dafür keine Anzeichen in den Daten. Erst in der zweiten Jahreshälfte, Anfang nächsten Jahres, dürfte dies immer wahrscheinlicher werden, so das Portal. Zum einen wird sich die schwache europäische Wirtschaft früher oder später auch hierzulande bemerkbar machen, und zum anderen ist es unwahrscheinlich, dass die Steigerungsrate des Mindestlohns über die derzeitige Erhöhung von 15 Prozent hinausgeht.
Dennoch werden die inländischen Lohnabflüsse in diesem Jahr alle Erwartungen übertreffen. Ende letzten Jahres sagten sowohl die Berufsverbände als auch die Regierung ein Lohnwachstum von 9 bis maximal 10 Prozent voraus, doch in diesem Jahr gab es keinen einzigen Monat, in dem die Dynamik unter 13 Prozent gefallen ist, erinnert Világgazdaság. Gleichzeitig braucht die ungarische Wirtschaft dringend eine Belebung des Konsums, die ohne starke Lohnabflüsse nicht denkbar ist. Deshalb war es bezeichnend, dass
die Reallöhne trotz der vorübergehenden Beschleunigung der Inflation auf 4 Prozent im Mai wieder die 10-Prozent-Marke überschritten haben und um 10,4 Prozent gestiegen sind.
Darüber hinaus sind die Lohnabflüsse bei den Geringverdienern weiterhin stärker, wie die Tatsache zeigt, dass der Medianbruttoverdienst 525.100 Forint (1.333 Euro) und der Mediannettoverdienst 363 900 Forint (924 Euro) erreichte, d. h. 16,9 bzw. 17,2 Prozent höher war als in den gleichen Zeiträumen des Vorjahres.
Der durchschnittliche regelmäßige Bruttoverdienst (ohne Prämien, Zulagen und einmonatige Sondervergütungen) wurde auf 607.800 Forint (1542 Euro) geschätzt, 15,1 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der durchschnittliche regelmäßige Bruttoverdienst belief sich auf 609.100 Forint (1546 Euro) im Unternehmenssektor, 592.900 Forint (1.505 Euro) im Haushaltssektor und 636.200 Forint (1.615 Euro) im gemeinnützigen Sektor, was einer Steigerung von 14,1, 17,5 bzw. 19,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
via mti.hu, vg.hu, Beitragsbild: Pexels