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Lőrinc Mészáros‘ MKB Bank finanzierte Marine le Pens Wahlkampf mit einem Kredit

Ungarn Heute 2022.03.10.
FIZETŐS

Die MKB Bank, die mehrheitlich dem Schulfreund von Premierminister Viktor Orbán, Lőrinc Mészáros gehört, hat den Wahlkampf der rechtsradikalen französischen Präsidentschaftskandidatin Marine le Pen mit einem Kredit finanziert.

Im Februar berichteten wir, dass die französische Politikerin nur wenige Monate nach ihrem Besuch in Budapest, wo Le Pen unter recht illustren Umständen empfangen wurde, möglicherweise einen Kredit von einer ungarischen Bank für ihren Wahlkampf erhalten hat.

Damals weigerten sich die französischen RTL-Quellen aus Le Pens Partei Rassemblement National (RN), den Namen der Bank zu nennen; einer von ihnen sagte nur, dass ein Mittelsmann den Deal vermittelt habe, aber kein Politiker.

Aus den kürzlich veröffentlichten Vermögenserklärungen der französischen Präsidentschaftskandidaten geht nun hervor, dass es sich um die MKB Bank handelt, von der Le Pen insgesamt 10,7 Millionen Euro erhalten hat.

Presse: Marine Le Pens Wahlkampf wird durch Kredit einer ungarischen Bank finanziert
Presse: Marine Le Pens Wahlkampf wird durch Kredit einer ungarischen Bank finanziert

Zuvor hatte die französische Politikerin einen russischen Kredit für den Wahlkampf 2017 in Anspruch genommen, was in Frankreich zu einem beträchtlichen Skandal führte.Weiterlesen

Seitdem bekannt wurde, dass es sich um eine ungarische Bank handelt, hat das Thema auch politische Kontroversen ausgelöst. Obwohl Kanzleramtsminister Gulyás auf das EU-Recht verwies und erklärte, es handele sich um eine rein geschäftliche Angelegenheit, sehen das französische und mehrere westeuropäische Banken offenbar anders, denn Berichten zufolge wurden Le Pens Kreditanträge abgelehnt.

Die französische Politikerin hat für ihren Wahlkampf 2017 ein russisches Darlehen in Anspruch genommen, was in Frankreich zu einem handfesten Skandal führte. Und bereits bei den Kommunalwahlen 2014 nahm ihre Partei die Erste Tschechisch-Russische Bank zur Finanzierung in Anspruch.

In der Zwischenzeit hat es Le Pen zwar geschafft, die 500 erforderlichen Unterstützungsunterschriften zu sammeln, um überhaupt kandidieren zu können, aber der Krieg in der Ukraine hinterlässt definitiv Spuren in Le Pens Wahlkampf und vielleicht auch in ihrer Popularität, da sie als offene Bewunderin von Wladimir Putin bekannt war. Kürzlich musste sie Wahlkampfbroschüren im Wert von rund 1,2 Mio. EUR zurückziehen, weil ein Foto aufgetaucht war, das sie bei ihrem Besuch im Kreml vor den Wahlen 2017 beim Händeschütteln mit dem russischen Präsidenten zeigt.

(Via: Hungary Today, Titelbild: MTI/EPA/Ian Langsdon)