Die Freiheitliche Partei Österreichs hat auch Viktor Orbán in dieser Frage konsultiert.Weiterlesen
Der Ausbau der Autobahn A3 vom Knoten Eisenstadt (Kismarton) bis zur Grenze zu Ungarn bei Klingenbach (Kelénpatak) ist seit langem Gegenstand einer Debatte in Österreich. Die umliegenden Gemeinden protestieren gegen das Projekt, während die ungarische Seite an der Fertigstellung der Verlängerung interessiert ist, schon allein deshalb, weil ein Abschnitt der ungarischen Schnellstraße M85 bis zur österreichischen Grenze in der Nähe von Sopron Ende 2024 freigegeben wurde.
„Auf die Österreicher müssen wir noch warten, wir sind schon fertig“, erinnerte Ministerpräsident Viktor Orbán bei der Eröffnung des letzten Abschnitts der Schnellstraße M85 im Dezember 2024. Der Anschluss der österreichischen A3 an die ungarische M85 ist auch Thema im burgenländischen Wahlkampf.
Laut einer Foresight/ISA-Vorwahlbefragung, die von ORF Burgenland im Auftrag gegeben wurde,
sind sechs von zehn Burgenländern der Meinung, dass die A3 verlängert werden soll, allerdings ist die Skepsis in den grenznahen Gemeinden deutlich größer.
Die SPÖ-Bürgermeister der umliegenden Gemeinden sprachen sich einstimmig gegen eine Verlängerung der A3 aus, berichtet ORF Burgenland. Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) rechnet mit einer „Lkw-Lawine“, falls der Lückenschluss Realität wird. Laut der Politikerin würde die Verbindung der Autobahnen zwischen Wien und Budapest das durch den Lückenschluss betroffene Gebiet zu einer „Transit-Hölle“ machen. Auch Rita Stenger, SPÖ-Bürgermeisterin von Siegendorf, sagte, „es ist nichts, was wir uns wünschen“.
Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat die Pläne zum Lückenschluss der A3 bereits früher mit der Begründung abgelehnt, die Nachteile für Umwelt und Klima seien zu groß.
Von Ungarn aus verläuft die Strecke nach dem Grenzübergang Klingenbach einspurig weiter, die untergeordnete Straße ist für den Schwerlastverkehr gesperrt.
Wie auch wir berichteten, hat Norbert Hofer, der Spitzenkandidat der FPÖ im Burgenland, das Thema im letzten November wieder auf die Tagesordnung gesetzt, als er eine Volksabstimmung über den Lückenschluss der A3 bis zur Grenze zu Ungarn forderte. Da im Bundesland Wahlen anstehen (19. Januar ist der Termin für die burgenländische Wahl – Anm. d. Red.), stehen nun wieder politische Lobbyinteressen hinter dem Thema Lückenschluss der A3.
Norbert Hofer ist der Meinung, dass der Anschluss der A3 an die Schnellstraße M85 den Verkehr in den umliegenden Gemeinden entlasten würde, deshalb möchte er, dass die Bezirke von Neusiedl am See (Nezsider) bis Oberpullendorf (Felsőpulya) in einer Volksbefragung darüber entscheiden. Vor den burgenländischen Landtagswahlen ist er jedoch der einzige Spitzenkandidat, der sich eindeutig für eine Verlängerung der Autobahn positioniert hat.
via burgenland.orf.at, Beitragsbild: Facebook/Ciprián Farkas