Luftangriffssirenen in den Unterkarpaten: Ungarn bereitet sich auf Bombardierung vor

Die Ungarn in den Unterkarpaten haben mit der Vorbereitung von Luftschutzbunkern für den Fall begonnen, dass die westlichste Region der Ukraine vom russisch-ukrainischen Krieg betroffen sein wird, berichtet Telex. Es hat keine Bombardierungen gegeben, aber in der gesamten Region, auch in Ungvár (Užhorod), 20 Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt, sind bereits Luftschutzsirenen zu hören.

Zoltán Babják, der Bürgermeister von Beregszász (Berehove), äußerte sich auf Facebook zu den jüngsten Warnungen:

Vergessen Sie nicht, dass jede Luftangriffssirene, die nicht mit einem Bombenangriff endet, von der außergewöhnlichen Arbeit der [ukrainischen] Streitkräfte zeugt. Wir sollten nicht frustriert über die Luftangriffswarnungen sein, sondern dankbar für sie.

In den vergangenen Tagen waren in den Unterkarpaten mehrere Sirenen zu hören, aber die Region wurde nicht von Bomben getroffen. Dennoch bereitet die große ungarische Minderheit vor Ort Bombenschutzräume für das Worst-Case-Szenario vor.

Fernsehsender und Bürgermeister haben die Bürger über das Protokoll für den Fall informiert, dass eine Sirene ertönt: Strom und Gas müssen in den Häusern abgestellt werden, und die Bewohner müssen ihre wichtigsten Dokumente sowie Lebensmittel und Wasser in den nächstgelegenen Bunker bringen. Gibt es in der Gegend keine Luftschutzbunker, müssen sich die Bewohner in dem am besten geschützten Teil ihres Hauses oder ihrer Wohnung aufhalten, der von allen Fenstern entfernt ist.

Es gibt auch eine Anwendung für Luftschutzsirenen, die man auf Smartphones herunterladen kann.

Sirenen 20 km von der ungarischen Grenze entfernt ertönt

Direkt an der ukrainisch-slowakischen Grenze und 20 Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt, wurde am 15. März in Ungvár (Užhorod) ein Fliegeralarm ausgelöst, wie aus dem Telegrammprofil von Ukraine NOW hervorgeht.

Ungvár hat nicht nur die größte ungarische Bevölkerung in der Ukraine, sondern ist auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit einem internationalen Flughafen und einer Eisenbahnlinie, die Nyíregyháza, Csap, Užhorod und Lviv verbindet. Laut dem slowakischen Verteidigungsminister Jaroslav Nad‘ wird ein russischer Angriff auf die Stadt erwartet, berichtet 444.hu.

Die Bürgermeister von Beregszász (Berehove) und Ungvár (Užhorod) haben ihre Bürger aufgefordert, aktiv zu bleiben, die Notunterkünfte zu leeren und zu säubern und sie nach Möglichkeit mit Lebensmitteln und Wasser zu füllen. Wichtig ist, dass sie nicht in Panik geraten, wenn sie die Sirenen hören, sondern sie ernst nehmen.

Die ungarische Regierung hat die Möglichkeit, dass Ungarn in den Unterkarpaten ins Visier genommen werden könnten, als einen der Gründe dafür angeführt, keine Waffen [direkt] an die Ukraine zu liefern. In der Tat wäre die Bombardierung von Ungvár höchst beunruhigend, wenn man bedenkt, dass die Stadt so weit von der Frontlinie entfernt ist und so nahe an den Grenzen der Europäischen Union liegt.

(Via: Hungary Today, Titelbild: János Nemes/MTI)