Nach einem Interview mit dem Spitzenkandidaten der Europäischen Volkspartei für die Europawahlen im Mai fordert ein regierungsfreundlicher Publizist den Fidesz einmal mehr lautstark zum Verlassen der EVP auf. Presseschau von budapost.de.
In einem Interview mit dem ZDF erklärte Manfred Weber am Freitagabend, er wolle nicht EU-Kommissionspräsident werden, falls seine Wahl von Fidesz-Stimmen abhängen sollte. Die beim Amt des Ministerpräsidenten angesiedelte Staatssekretärin für EU-Beziehungen reagierte mit einer Erklärung, in der der EVP-Spitzenkandidat als „Geisel der migrationsfreundlichen Linken“ bezeichnet wird. In der Zwischenzeit veröffentlichte das Meinungsforschungsinstitut Nézőpont eine aktuelle Meinungsumfrage. Aus ihr geht hervor, dass der Fidesz im Laufe des Streits mit der EVP seinen Umfrage-Vorsprung habe ausbauen können.
In einem wütenden Artikel für Magyar Nemzet ruft Zsolt Bayer den Fidesz erneut dazu auf, die EVP zu verlassen. Der regierungsnahe Publizist wirft Weber vor, er beuge sich feige den ideologischen Diktaten der migrationsfreundlichen, liberalen und linken „Soft Power“. Die gemäßigten EVP-Politiker würden feige linke Verhaltensregeln befolgen, ihre Freunde und Ideen im Stich lassen und sich regelmäßig selbst belügen, um ihr Verhalten zu rechtfertigen, so Bayer. Dies sei unter kommunistischer Herrschaft die Verhaltensweise vieler Menschen gewesen: Sie hätten sich an die Parteilinie halten müssen, um etwas zu erreichen. Später hätten sie angefangen, sich selbst mit Lügen zu rechtfertigen. „Man kann sich nicht selbst treu sein inmitten solch feiger Halunken“, meint Bayer und fordert den Fidesz zum „Verlassen der EVP“ auf – „und zwar rasch!“
(Via: budapost.de)