Alle Voraussetzungen für einen zügigen Baufortschritt sind gegeben, erklärte Alexej Lichatschow.Weiterlesen
Ohne eine radikale Erhöhung der Nuklearkapazitäten könne die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union nicht verbessert, die Energiesicherheit nicht gewährleistet und die Klimaziele nicht erreicht werden, warnte der ungarische Außenminister am Montag in Wien.
In seiner Rede vor der Generalversammlung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) betonte Péter Szijjártó, dass die EU mit der schwersten Krise seit Jahrzehnten konfrontiert sei, die enorme Herausforderungen in den Bereichen Wirtschaft, Sicherheit und Energieversorgung mit sich bringe.
Der Politiker wies darauf hin, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit der EU verschlechtert habe, da der Kontinent sieben Mal mehr für Erdgas als die USA und drei Mal mehr für Strom als China zahle.
„Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir die Wettbewerbsfähigkeit Europas verbessern, die Energiesicherheit gewährleisten und gleichzeitig ehrgeizige Umweltziele verfolgen können“, erläuterte Péter Szijjártó.
Es gibt nur eine Antwort, nämlich den Ausbau der Kernenergie und eine radikale Erhöhung der Kapazität. Mit der Kerntechnik können wir viel mehr Energie erzeugen, viel billiger und viel sicherer,
betonte er. Der Minister hob hervor, dass dies auch zu einer Verringerung der Emissionen beitragen würde. Dies werde durch die Tatsache verdeutlicht, dass die rund 440 Kernreaktoren, die derzeit weltweit in Betrieb sind, etwa 180 Milliarden Kubikmeter Erdgas ersetzen können.
Wenn es uns ernst damit ist, bis 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen, müssen wir die Kapazität mindestens verdoppeln,
sagte er. Es sei klar, dass die EU ohne diese Kapazitäten nicht in der Lage sein werde, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und ihre Klimaziele zu erreichen.
Der Außenminister beklagte, dass es immer noch große politische und ideologische Debatten über die Kernenergieerzeugung gebe, obwohl es wichtig sei, dass endlich ein professioneller Ansatz gewählt werde. Er unterstrich, dass er das Schreiben des Generaldirektors der IAEA an die diesjährige UN-Klimakonferenz (COP28) über die „unbestreitbaren“ Vorteile der Kernenergie gerne unterstützt habe.
Anschließend informierte der Minister über den aktuellen Stand des Ausbaus des Kernkraftwerks Paks und erklärte, dass der Energiemix eine physikalische Frage und eine nationale Zuständigkeit sei, in die sich niemand einmischen dürfe.
Die Energieversorgung ist für uns eine Frage der Souveränität, daher ist jede Behinderung oder jeder Angriff auf unsere Nuklearinvestitionen ein Angriff auf unsere Souveränität,
warnte er. Péter Szijjártó hob hervor, dass Ungarn niemals Sanktionen in der EU unterstützen werde, die der nuklearen Zusammenarbeit mit Russland schaden würden, da dies den nationalen Interessen zuwiderlaufen würde. Er erinnerte auch daran, dass die Vereinigten Staaten in der ersten Hälfte dieses Jahres doppelt so viel Uran aus Russland importiert haben wie zuvor.
Er betonte, dass 65 Prozent der ungarischen Energieerzeugung derzeit kohlenstoffneutral seien, wovon 80 Prozent auf das Kraftwerk Paks entfielen. Das Ziel für 2030 sei eine 90-prozentige Kohlenstoffneutralität und für 2050 eine vollständige Kohlenstoffneutralität, was jedoch neue Kraftwerke erfordere, um den Ausstoß von 17 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr zu verhindern, so der Minister.
via mti.hu, Beitragsbild: Pexels