Jenő Rácz hat in seiner Kindheit viel Sport getrieben. Bei einem Wettbewerb landete er auf dem dritten Platz, und er kann sich daran erinnern, dass er geweint hatte, da er nicht Erster wurde. Diese Entschlossenheit, sich nie mit etwas anderem als dem Besten zufrieden zu geben, motivierte ihn und führte dazu, dass er Dinge erreichte, die er sich in diesem Alter niemals hätte vorstellen können. In einem Kurzfilm, der von der Stiftung „Freunde von Ungarn“ präsentiert wird, sagt er, dass er zwar ursprünglich nicht wusste, wohin dieser Ehrgeiz führen würde, aber dass er den Erfolg immer mehr wollte als seine Konkurrenten.
Rácz ist an viele Orte der Welt gereist. Er hat viele verschiedene Arten von Speisen gekostet und zubereitet. Daher möchte er im Grunde erreichen, dass jemand der bei ihm zu Gast ist und sein 11-Gänge-Menü probiert, mit ihm auf eine Reise geht. Das Layout des Restaurants trägt auch dazu bei, eine kleine Bindung zwischen Koch und Kunde zu schaffen.
Das Chef’s Table kann den Gästen im Grunde ein derartiges Erlebnis bieten, welches einen direkten Kontakt zwischen den Köchen und dem Gast bietet, es geht also um eine sehr intime Sache, wo es im Grunde nichts zu verbergen gibt. Wir kochen hier und die Gäste sehen alles, wie in einem Studio
Rácz bezeichnet seinen Stil als avantgardistisch; es gibt keine Regeln, und er kocht gerne, ohne sich an etwas zu binden. Die Inspiration kommt aus vielen Gebieten seines Lebens.
Wenn ich an einem Gemüsehändler vorbeigehe, wenn ich an bestimmtem Gemüse rieche, wenn ich etwas sehe, Formwelten, dann bekomme ich sofort ein Gefühl, was man aus diesem Produkt machen kann
Das Wichtigste, sagt Rácz, sei, dass man mit einem starken Verständnis für die Grundlagen arbeitet. „Genau wie ein Maler“, erklärt er, „also wenn er weiß, welche Farbe er mit welcher mischen muss und wie man es auf die Leinwand aufträgt, dann ist von da aus alles nur der Fantasie überlassen.“
Die Dinge haben sich in der modernen Welt verändert, sagt Rácz und verweist auf die veränderte Atmosphäre rund um die Kultur des Kochens. Heutzutage trifft er junge Leute, fünf, zehn, fünfzehn Jahre alt, die eines Tages Chefkoch werden wollen. Das ist seiner Meinung nach hervorragend, denn es bedeutet, dass eine ganz andere Generation heranwächst, „die die Gastronomie als Kunstform betrachtet.“
Rácz hatte während seiner Zeit im Ausland einige außergewöhnliche Erfahrungen gesammelt. Er hatte Ungarn im Alter von 18 Jahren verlassen und reiste rund zehn Jahre lang durch die Welt. Was ihn zurück in die Heimat zog, war vor allem der Traum vom eigenen Restaurant und der Wunsch, eine Familie zu gründen.
Es ist kein gutes Gefühl, wenn ich nicht mit meinen Lieben zusammen Weihnachten feiern kann, oder einen Geburtstag, also dachte ich, das was ich im Ausland machen und erreichen kann, das kann ich auch Zuhause. Ich denke, dass der Mensch alles tun kann, er sollte es aber mit Leib und Seele tun
Seine Denkweise lässt sich am besten damit erklären, dass er das Maximum aus dem Maximum herausholt.
Ich denke, dass der Mensch alles tun kann, er sollte es aber mit Leib und Seele tun, er kann Fotograf sein, Autos bauen, doch dann soll es das beste Auto sein, also so in etwa denke ich
Das Restaurant „Rumour by Jenő Rácz“ wurde am 8. Mai erfolgreich eröffnet, es befindet sich am Petőfi-Platz 3-5. Wie versprochen, bietet es das Erlebnis eines „Chef’s Table“, mit Platz für 21 Gäste. Heute gibt es in Budapest sechs Restaurants, die mit dem Michelin Stern geehrt wurden. Es ist jedoch einzigartig, dass einem Chef, noch dazu als Ungar im Ausland, die höchste Ehre der Gastronomie zu Teil wurde.
(geschrieben von Hungary Today, übersetzt von Ungarn Heute, Fotos: „Rumour by Jenő Rácz“)