Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) prüft, ob es beim Verkauf von Softwarelizenzen in Co-Finanzierung durch EU-Fonds zu Missbrauchserscheinungen gekommen sei – berichtet Budapester Zeitung. Das Amt bestätigte damit Informationen der sozialistischen Tageszeitung „Népszava“, konnte aber unter Berufung auf die laufenden Untersuchungen keine weiteren Details mitteilen.
In der Presseerklärung hieß es des Weiteren, der Umstand einer Untersuchung an sich sei nicht gleichbedeutend damit, dass tatsächlich ein Betrugsfall vorliege. Bekanntlich hatte Microsoft in Ungarn Softwareprodukte über Drittfirmen an den öffentlichen Sektor verkauft. Diese trieben den Preis der Produkte um 50- 60% in die Höhe, um mit dem Extraprofit Entscheidungsträger zu schmieren, die ihrerseits als Käufer der künstlich überteuerten Ware in Erscheinung traten. Microsoft zahlte 25,7 Mio. Dollar in den USA, um ein Gerichtsverfahren mit Korruptionsanklage zu verhindern. Die ungarische Microsoft-Tochtergesellschaft muss davon 8,7 Mio. Dollar auf sich nehmen.