Árpád János Potápi versprach am Montag im Ausschuss für nationalen Zusammenhalt der Nationalversammlung, die in den letzten zwölf Jahren begonnene nationale Politik fortzusetzen.Weiterlesen
Am 30. Dezember 2022 verstarb nach langer Krankheit im Alter von 77 Jahren Miklós Duray, ungarischer Politiker, Schriftsteller, Universitätsprofessor aus der Slowakei. Er war nach János Esterházy, dem Politiker aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, die wohl einflussreichste Persönlichkeit der ungarischen Gemeinschaft des Landes, heißt es in einer Erklärung auf Felvidék.ma.
Miklós Duray wurde am 18. Juli 1945 in Lučenec (dt. Lizenz, ung. Losonc) in der Slowakei in eine recht bunte Familie hineingeboren. Der Vater war französischer hugenottischer Abstammung, die Familie der Mutter (Welser) war zum Teil großbürgerlicher Herkunft (Philipphine Welser war die Frau von Ferdinand II., Erzherzog von Österreich) und hatte auch deutsch-jüdische, deutsche und slowakische Wurzeln.
Er studierte Geologie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Komensky (Commenius) Universität in Pressburg (Bratislava) und promovierte anschließend in Geochemie. Ab 1963 engagierte er sich im öffentlichen und politischen Leben der von den offiziellen Behörden unabhängigen ungarischen Jugendorganisationen in der Tschechoslowakei. Zusammen mit seinen Kollegen gründete er 1968 den Ungarischen Jugendverband der Tschechoslowakei. Im Jahr 1971 wurde er auf die vom Präsidium des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei erstellte „schwarze Liste“ gesetzt.
Trotz der Schwierigkeiten gab er nie auf: 1978 gründete er das Komitee zum Schutz der Rechte der ungarischen Minderheit in der Tschechoslowakei. In den 1980er Jahren wurde er von der Staatspolizei beobachtet und schikaniert, verhört, durchsucht und daran gehindert, ins Ausland zu reisen. Zweimal wurde er verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Sogar in Ottawa demonstrierten Tausende, um den gegen ihn eingeleiteten Prozess zu stoppen.
Ab 1990 wurde Miklós Duray Berufspolitiker, gründete die politische Organisation der Volksgruppen in der Tschechoslowakei, die politische Bewegung Zusammenleben (Együttélés), nach dem Vorbild des Grafen János Esterházy und wurde Mitglied des tschechoslowakischen Parlaments.
Er interessierte sich für die ungarische Nationalpolitik und die nationale Strategie. Später, nach dem Zerfall der Tschechoslowakei im Jahr 1993, wurde er Mitglied des slowakischen Nationalrats, und es ist sein Verdienst, das System der Nationalen Partnerschaft zwischen Slowaken und der ungarischen Minderheit in der Slowakei formuliert zu haben.
Duray half auch der ungarischen Politik, indem er beispielsweise in den 1990er Jahren die Bildung eines Bündnisses zwischen den ungarischen rechtsgerichteten Parlamentsparteien, darunter die heute regierende Fidesz und die KDNP, erleichterte, indem er ihnen die Möglichkeit gab, im Ausland aufzutreten und politische Gespräche in der Slowakei zu führen.
Im Jahr 1998 war er einer der Initiatoren der Idee der Ständigen Ungarischen Konferenz (MÁÉRT) für ungarische Minderheiten. Später war er ein ständiger Vertreter der Ungarischen Koalitionspartei, einem Zusammenschluss der drei ungarischen Parteien in der Slowakei. Seit der Gründung im Jahr 2004 war er aktiv an der Arbeit des Forums der ungarischen Vertreter des Karpatenbeckens beteiligt, das im ungarischen Parlament tätig ist. Die Bedeutung seiner Arbeit spiegelt sich in der Tatsache wider, dass er der erste Initiator des Gesetzes über die in den Nachbarstaaten Ungarns lebenden Ungarn und der Idee des „ungarischen Ausweises“ war.
Er beendete seine aktive politische Laufbahn im Jahr 2010 und begann danach eine Lehrtätigkeit an der Westungarischen Universität in Ödenburg (Sopron), wo er sich in seinen Vorlesungen auf die nationale Politik und die Entwicklung der ungarischen Nation konzentrierte, die durch Staatsgrenzen geteilt wurde. Im Jahr 2012 begann er auch einen Kurs über nationale Studien an der Nationalen Universität für den öffentlichen Dienst.
Er schrieb mehrere Bücher und veröffentlichte Artikel in Tages- und Wochenzeitungen sowie in Zeitschriften.
Er war auch Mitglied der Stiftung Freunde von Ungarn, Herausgeber von Ungarn Heute und Hungary Today, und wurde 2011 mit dem Preis für ein bürgerliches Ungarn ausgezeichnet.
Duray wurde von mehreren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Politik sowie von Zeitungen wie der Magyar Nemzet gewürdigt, in der es hieß, „er war der erste, der mit der auf Schuldgefühlen basierenden Haltung der Minderheiten brach“. Er wurde oft als „Mentor“ bezeichnet, weil „das in seiner Person angesammelte moralische Kapital nicht zur Selbstverherrlichung, sondern zur Hilfe für seine Mitbürger eingesetzt wurde“.
So schrieb die ungarische Historikerin Mária Schmidt, Generaldirektorin des Museums Haus des Terrors, auf ihrer Facebook-Seite: „Miklós Duray war ein tapferer ungarischer Mann. Er war mutig, weil er sich den kommunistischen Behörden widersetzte, indem er Inhaftierung, Schikanen, Stigmatisierung und Schweigen ertrug. Er setzte sich für die Rechte der ungarischen Minderheiten ein und sprach sich gegen die Zwangsassimilation aus. Er war immer politisch aktiv. Auch als Abgeordneter des slowakischen Parlaments, als Lehrer, Dozent und Schriftsteller. Denn die öffentlichen Angelegenheiten waren auch seine persönlichen Angelegenheiten. Er fühlte sich für sie verantwortlich. Für uns. Für jeden von uns.“
Via Hungary Today Beitragsbild: Facebook