300 ungarischstämmige Venezolaner hat die ungarische Regierung in dem letzten Jahr aufgenommen. Das berichtete das Internetportal „Index.hu“. Die Opposition nannte dies eine „Geheimaktion“. Sie meint: die Regierung nimmt Flüchtlinge heimlich auf, nachdem sie jahrelang eine „Hasskampagne“ gegen sie durchgeführt hat. Die Flüchtlinge seien auf Staatskosten nach Ungarn geflogen worden, wo sie mindestens ein Jahr kostenlos wohnen und an Integrationsprogrammen teilnehmen können. Kanzleramtsminister Gergely Gulyás wies jegliche Vorwürfe zurück: „Bei den Betroffenen aus Venezuela handelt es sich nicht um Migranten, da sie alle über ungarische Vorfahren verfügen.“
30 Familien würden in Venezuela noch auf ihre „Heimkehr“ nach Ungarn warten, betonte Gergely Gulyás Minister bei seiner gewöhnlichen Pressekonferenz.
Auch der Staatssekretär vom Minister Gulyás reagierte auf die Vorwürfe, Migranten geheim ins Land aufgenommen zu haben. Er schrieb in einem Facebook-Post:
Ungarn bietet allen, in der ganzen Welt lebenden Ungarn Schutz; Dies gilt insbesondere, wenn sie vor einer kommunistischen Ideologie fliehen müssen, weil ihr Land zerstört ist. Daher ist es eine Unverantwortlichkeit, ein Kampagnenthema daraus zu machen, weil es für die dort lebenden Ungarn kein Spiel ist, sondern die Sicherheit ihres Lebens und ihrer Familien bedeutet.
Der Vize-Chef der oppositionellen Demokratischen Koalition (DK) und EU-Abgeordnete Csaba Molnár bezichtigte Gulyás der „Lüge“.
„Die jetzt aufgenommenen Venezolaner seien nie in Ungarn gewesen, sprächen weder Ungarisch, noch würden sie die ungarische Kultur kennen.“ – so Molnár. Laut ihm sollte sich die Regierungspartei Fidesz nach dieser Aktion als „einwanderungsfördernde Organisation“ registrieren lassen und jene Sondersteuer zahlen.
Die ersten Familien kamen schon im letzten April in Ungarn an. „Menschen, die physisch und emotionell von einer seit langem bestehenden Bedrohung abgekommen waren, hatten sich bei Ungarn für die Hilfe unter Tränen bedankt.“ – erzählte damals der Staatssekretär Miklós Soltész.
(Via: mti.hu, 24.hu, index.hu, derstandard.at, Beitragsbild: Juan Barreto/AFP/Getty Images)