
Nach dem Fiasko auf der Autobahn M30 stellt János Lázár die Kompetenz des österreichischen Baukonzerns infrage.Weiterlesen
Die Spannungen zwischen dem ungarischen Staat und dem größten österreichischen Bauunternehmen scheinen sich weiterhin nicht zu lösen. Der Minister für Bau und Verkehr hat Strabag offen und deutlich mitgeteilt, was das Unternehmen in Ungarn zu erwarten hat, wenn es den gegen das Unternehmen erhobenen Forderungen nicht nachkommt.
János Lázár und das österreichische Bauunternehmen sind aufgrund der Situation auf der Autobahn M30 aneinandergeraten. Wie auch wir berichteten, wurde der 57 Kilometer lange Abschnitt der Autobahn M30 oberhalb von Miskolc in Richtung Kassa und der slowakischen Grenze im Jahr 2021 mit einem Budget von 180 Milliarden Forint (449 Mio. Euro) übergeben. Zwischen Miskolc und Szikszó (Nordostungarn) musste jedoch ein Abschnitt der Autobahn bereits zweieinhalb Jahre nach der Übergabe, Ende Februar 2024, gesperrt werden, weil die Straße auf einer Länge von 150 Metern abrutschte.
Seit fast einem Jahr ist die Strecke auf diesem Abschnitt nur über Umleitungen befahrbar, was auch die umliegenden Siedlungen stark belastet.
Der Minister bezeichnete Strabag Ende Januar eindeutig als das verantwortliche Unternehmen für die Vorfälle. Er sagte, dass das österreichische Unternehmen die Bauausführung vermasselt habe und der Auftrag an Strabag ein offensichtlicher Fehler gewesen sei. Seiner Meinung nach zeige dieses Beispiel, dass Strabag kein gutes Unternehmen ist, nicht gut arbeitet und und keine Aufträge in Ungarn bekommen sollte.
János Lázár besuchte am Montag ein Bürgerforum in Szikszó, das speziell zum Thema Autobahn M30 einberufen wurde. Dort schonte der Minister das österreichische Unternehmen nicht. Er teilte mit, dass die Kosten für die Arbeiten 5 Milliarden Forint (12 Mio. Euro) erreichen werden und dass diese Kosten vollständig von Strabag im Rahmen der Garantie übernommen werden müssen. Er stellte klar, dass die Garantie geltend gemacht wird.
Der Minister versicherte, dass Strabag, wenn das Unternehmen den Fehler bestreitet und nicht behebt, keinerlei Aufträge in Ungarn erhalten wird.
Solange ich Minister bin und die Behebung dieses Fehlers nicht erfolgt ist, werde ich keinen einzigen Vertrag von Strabag unterzeichnen. Ich werde sogar den Auftragnehmern verbieten, die Arbeit von Strabag als Subunternehmer in Anspruch zu nehmen,
sagte er.
János Lázár stellte Strabag also ein Ultimatum, obwohl das österreichische Unternehmen offenbar versucht hatte, dies zu vermeiden. Strabag hat inzwischen mit den Vorbereitungen für die Verstärkung der instabilen Bodenstruktur auf dem gesperrten Abschnitt begonnen. Die Arbeiten sollen planmäßig bis zum 31. Oktober 2025 abgeschlossen sein und die Autobahn wieder für den Verkehr freigegeben werden. Geschieht dies nicht, kann das schwerwiegende Folgen haben.
via mti.hu, Beitragsbild: HUMDA Magyar Mobilitás-fejlesztési Ügynökség Zrt.