Mit einem Punkt gegen Deutschland hätte die Nationalmannschaft ihr Schicksal wieder in die Hand

Training der ungarischen Fußballnationalmannschaft

Der Trainer der ungarischen Fußballnationalmannschaft Marco Rossi meint, dass gerade die Chancenlosigkeit seines Teams im EM-Gruppenspiel am Mittwoch gegen Gastgeber Deutschland als Motivation gelten könnte.

„Im Moment haben wir alle das Gefühl, dass wir wirklich zeigen wollen, wo wir hingehören. Das bedeutet natürlich keinen Sieg oder gar ein Unentschieden, aber wir werden bis zum Schluss kämpfen“, erklärte der italienische Trainer, der auch die ungarische Staatsbürgerschaft besitzt. „Deutschland ist der härteste Konkurrent, aber wir werden versuchen, unser Bestes zu geben.

Auf dem Papier, und nicht nur auf dem Papier, sind sie besser als wir, aber das sollte uns motivieren. Hoffentlich können wir einen Punkt holen, denn das gibt uns Hoffnung für die dritte Runde. Dafür muss jeder 100 Prozent geben”,

betonte er.

Der 59-jährige Trainer verriet, dass er nach den Schweizern zwei oder drei Änderungen in der Startaufstellung vornehmen will. Die ungarische Mannschaft spiele nicht zweimal hintereinander schlechten Fußball, denn ihre Stabilität komme von ihrer Beständigkeit, hob er hervor. „Das System ist stabil, weil unsere Spieler sehr viel zusammen spielen. Dazu trägt natürlich auch die Tatsache bei, dass wir keinen so tiefen Kader wie England oder Deutschland haben“.

Leider reiche Tradition nicht aus, die Vergangenheit spiele keine Rolle, so Marco Rossi. Man könne sich an die früheren Spiele erinnern, aber sie seien kein entscheidender Faktor, ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Nationalmannschaft unter seiner Führung in allen drei Spielen gegen Deutschland ungeschlagen blieb.

Ich habe Vertrauen in meine Mannschaft, es kann wieder klappen, auch wenn es nicht dieselbe deutsche Mannschaft ist, gegen die wir bei der letzten Europameisterschaft oder sogar vor zwei Jahren in der Nations League gespielt haben.

Kroos ist zurück, und Nagelsmann ist einer der besten Trainer der Welt“, unterstrich er.

Julian Nagelsmann, der Trainer der deutschen Nationalmannschaft, die sich auf das Spiel gegen Ungarn vorbereitet, erklärte, das Wichtigste sei, den Gegner am Mittwoch zu schlagen, und nicht, wie viele Tore sein Team in der zweiten Runde der EM-Gruppenphase schieße.

„Es gibt mehrere Schlüssel zu unserem Erfolg. Die Ungarn sind sehr gut bei Flanken und Kopfbällen, und mit Freistößen können sie immer gefährliche Situationen schaffen, egal welcher Stürmer auf dem Spielfeld steht. Deshalb sollten wir nicht zu viele Fouls rund um unseren Strafraum begehen. Ich will nicht auf ihre Schwächen eingehen, aber es gibt einige, die uns eine Chance auf einen Sieg geben“, sagte der 36-jährige Trainer am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Stuttgart.

Er fügte hinzu, dass die deutsche Mannschaft auch auf das vorbereitet sei, was sie tun müsse, wenn sie das erste Tor kassiere. Zu dem, was die Fans von ihnen erwarten können, sagte er:

Es ist immer das Spiel des Gegners, das bestimmt, was wir tun müssen oder was wir auf dem Platz tun können.

„Die Schotten sind ungefähr gleich stark wie die Ungarn, aber gleichzeitig wird der Druck auf unsere Gegner am Mittwoch höher sein, sie werden unter Druck stehen, ein Tor zu erzielen. Ich erwarte daher, dass sie gegen uns offensiver auftreten werden als gegen die Schweiz“, so Julian Nagelsmann. Der Bundestrainer sagte, dass alle seine Spieler gesund und in Topform sind und am Mittwochabend fit sein werden.

In der Stuttgarter MHP-Arena, die fast 55.000 Zuschauer fasst, wird das Spiel zwischen Ungarn und Deutschland heute um 18:00 Uhr von dem niederländischen Schiedsrichter Danny Makkelie, der auch das Finale der Europa League 2020 leitete, angepfiffen.

via mti.hu, Beitragsbild: Tibor Illyés/MTI