Mit dieser Transaktion wird sich die OTP Bank nach 29 Jahren aus dem rumänischen Markt zurückziehen.Weiterlesen
Die Kanzlei des rumänischen Premierministers wird prüfen, ob das ungarische Staatsunternehmen MVM das rumänische Versorgungsgeschäft des deutschen Konzerns E.ON kaufen kann. Das Nachrichtenportal Hotnews.ro berichtet, dass sich das ungarische und das deutsche Unternehmen bereits auf die Übernahme geeinigt haben.
In der Bukarester Presse erschienen in diesem Zusammenhang Artikel, die über die angeblichen Gefahren sinnierten, dass ein Energieversorger, der Millionen rumänischer Kunden bedient, unter den Einfluss der „prorussischen“ ungarischen Regierung geraten könnte.
Hotnews berichtete zuvor, dass das staatliche ungarische Energieunternehmen MVM mit dem deutschen E.ON-Konzern eine Vereinbarung zur Übernahme des rumänischen Gas- und Stromunternehmens E.ON Energie getroffen hat.
Das Geschäft zwischen E.ON und MVM soll nach den rumänischen Wahlen bekannt gegeben werden,
so die Quellen, die auch darüber berichten, dass Premierminister Marcel Ciolacu bereits über das Geschäft zwischen den beiden Unternehmen informiert worden sei. Nach Angaben von Energieminister Sebastian Burduja hat das Management des E.ON-Konzerns noch keine endgültige Entscheidung über den Verkauf der Versorgungssparte des Unternehmens getroffen. Der Minister betonte nach der Kabinettssitzung am Mittwoch, dass die mögliche Transaktion nur das Dienstleistungsgeschäft und nicht die kritische Infrastruktur betreffen würde. Auf die Frage, ob Romgaz auch am Kauf des Dienstleistungsgeschäfts von E.ON interessiert sei, sagte Burduja, das Ministerium werde den Eintritt des rumänischen Gasproduzenten in den Dienstleistungsmarkt unterstützen.
E.ON hat zwei Unternehmen in Rumänien, die E.ON Energie Romania AG und die Delgaz Grid AG, die im Jahr 2022 einen Umsatz von 15,453 Mrd. RON erwirtschafteten und das Jahr mit einem Verlust von 483 Mio. RON abschlossen.
E.ON, das rund 6.000 Mitarbeiter beschäftigt, ist mit 3,4 Millionen Privat- und Geschäftskunden einer der größten Energieversorger in Rumänien.
Im Gasbereich ist E.ON nach Engie der zweitgrößte Gasversorger mit einem Marktanteil von rund 41 Prozent bei den Haushaltskunden. Auch auf dem Strommarkt ist E.ON vertreten, allerdings mit einem deutlich geringeren Anteil von rund 5 Prozent.
Vorerst will E.ON nur sein Dienstleistungsgeschäft, d.h. E.ON Energie, verkaufen, nicht aber das Verteilungsgeschäft. Doch selbst wenn MVM und E.ON eine Einigung über den Verkauf erzielen, muss die Übernahme noch vom rumänischen Wettbewerbsrat und dem FDI-Ausschuss genehmigt werden. Es wäre nicht das erste Mal, dass der rumänische Staat die Expansion eines ungarischen Unternehmens in Rumänien blockiert. So hat sich die OTP Bank zum Ausstieg aus dem rumänischen Markt entschlossen, nachdem die Rumänische Nationalbank (BNR) unter anderem die Übernahme der Banca Românească von ihrem damaligen griechischen Eigentümer durch OTP abgelehnt hatte.
Via Krónika Beitragsbild: MVM Karrier Facebook