Die Vereinbarung von MOL gewährleistet die Versorgungssicherheit für Ungarn und die Slowakei.Weiterlesen
Drei Personen werden verdächtigt, einen Anschlag auf die Druschba-Pipeline vorbereitet zu haben, wie Világgazdaság berichtet. Bereits am Samstag gab der slowakische Innenminister Matúš Šutaj Eštok (Hlas) bekannt, dass es nach nachrichtendienstlichen Informationen eine organisierte Gruppe nicht nur in der Slowakei, sondern auch in Ungarn gebe, die möglicherweise eine Feldstudie in der Nähe der Druschba-Ölpipeline im Zusammenhang mit einem möglichen Terroranschlag durchführe.
Der slowakische Innenminister äußerte sich erstmals am Samstag in einer politischen Sendung der slowakischen öffentlich-rechtlichen Medien zu dem Vorfall und sagte, dass im östlichen Teil des Landes Aktivitäten festgestellt worden seien, die auf mögliche Vorbereitungen für einen terroristischen Angriff auf lebenswichtige Infrastrukturen hindeuten.
Damals sprach der Minister von
einer organisierten Gruppe, die „Feldbeobachtungen an der Gaspipeline oder der Druschba-Ölpipeline durchführt, und zwar nicht nur in der Slowakei, sondern auch in Ungarn“.
In diesem Zusammenhang hatte der Sicherheitsrat der slowakischen Regierung bereits am Donnerstag beschlossen, den Schutz der kritischen Infrastruktur des Landes zu verstärken, ohne jedoch die konkreten Gründe dafür zu nennen. Auch das Informationszentrum der Regierung erklärte, Ungarn stehe in ständigem Kontakt mit den slowakischen Behörden und habe die in einer solchen Situation erforderlichen Maßnahmen ergriffen.
Am Montag erklärte Matúš Šutaj Eštok in einem Video-Posting, dass drei Personen verdächtigt werden, den Anschlag auf die Gas- oder Ölpipeline vorbereitet zu haben, darunter ein slowakischer Staatsbürger und zwei Ausländer.
Einem früheren Bericht der slowakischen Nachrichtenagentur TASR zufolge erwähnte Pavol Gaspar, Chef des slowakischen Geheimdienstes (SIS), am Dienstag die Festnahme von zwei ukrainischen Staatsbürgern im Zusammenhang mit dem Fall, wie das Portal berichtet.
Einer der beiden Personen besitze auch die ungarische Staatsbürgerschaft und wurde nach Ungarn abgeschoben, die andere wurde im Rahmen des Abschiebeverfahrens sofort an die ukrainischen Behörden übergeben,
so der slowakische Innenminister.
Er fügte hinzu, dass die Verdächtigen mit Hilfe von Drohnen mehrere Energieinfrastruktureinrichtungen beobachtet hätten, darunter die Verdichterstation Eustream in Veľké Kapušany (Nagykapos), das Wärmekraftwerk in Vojany, sowie Bahnhöfe und die slowakisch-ukrainische Grenze. Bei der Operation mit dem Codenamen „Vostok“ beschlagnahmten die slowakischen Behörden auch eine Reihe von Kommunikations- und anderen technischen Geräten, die für die Überwachung verwendet wurden, darunter Wärmebildkameras, Nachtsichtgeräte und Störsender.
Der polnische Ölbetreiber Pern gab am Sonntag bekannt, dass er die Öllieferungen über die Druschba-Ölpipeline gestoppt habe, nachdem ein Leck entdeckt worden war, wie Portfolio auf Berufung eines Artikel der Kyiv Independent berichtet. Der nördliche Zweig der Pipeline verläuft durch Polen in Richtung Deutschland. Warschau kauft seit Anfang 2023 kein russisches Öl mehr, und der nördliche Zweig der Druschba transportiert nun kasachisches Öl nach Deutschland.
Das Leck trat auf dem polnischen Abschnitt der Pipeline auf, was den Betreiber veranlasste, die Lieferungen zu stoppen und das für Deutschland bestimmte Öl umzuleiten. Die Ursache des Lecks ist noch unbekannt und wird derzeit untersucht.
Die Druschba-Ölpipeline ist die Hauptroute für Russlands Energielieferungen auf Kohlenwasserstoffbasis nach Europa und die längste Ölpipeline der Welt. Das ursprünglich 4.000 km lange und inzwischen auf 5.000 km erweiterte Pipelinenetz ist ein einziges Pipelinesystem, das sich in Weißrussland verzweigt, wobei der nördliche Zweig nach Polen und der südliche Zweig in die Slowakei und nach Ungarn führt.
Wie auch wir berichteten, gab es in den letzten Monaten häufiger beunruhigende Nachrichten hinsichtlich der Öllieferungen über die Druschba-Pipeline, da die Ukraine beabsichtigte, diese zu unterbrechen. MOL hat sich im September sowohl mit den Lieferanten als auch mit den Betreibern der Pipeline geeinigt, so dass die MOL-Gruppe ab September die Ölmengen aus Russland an der weißrussisch-ukrainischen Grenze in Besitz nehmen wird.
via vg.hu, portfolio.hu, Beitragsbild: pixabay