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Eine Million Exemplare seiner Erfindung wurden weltweit verkauft.Weiterlesen
Das Ungarische Museum für Technik und Verkehr hat seine Sammlung um ein besonderes Stück erweitert: einen 72-jährigen Ikarus 30, eines der ältesten noch existierenden Modelle des legendären ungarischen Busherstellers. Die Präsentation des Fahrzeugs fand am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Budapest statt.
Für Museumsdirektor Domonkos Schneller ist der Neuzugang ein echter Glücksfall. „Es ist ein feierlicher Moment, dass wir endlich ein Exemplar des ersten von Ikarus hergestellten Modells in unsere Sammlung aufnehmen konnten“, erklärte er.
Vom Ikarus 30 wurden insgesamt 3.175 Stück produziert, von denen nur noch vier in Ungarn erhalten sind.
Zwei davon, darunter auch der Neuzugang des Museums, sind fahrbereit.
Der Direktor kritisierte, dass die Ikarus-Flotte des Museums bis 2010 aus lediglich einem einzigen Bus bestand. „Es ist unsere Pflicht, alle wichtigen Modelle dieses bedeutenden ungarischen Herstellers zu bewahren“, betonte er.
In den letzten zehn Jahren habe man die Sammlungsbemühungen intensiviert, der Ikarus 30 sei bereits der zwanzigste Bus.
Die meisten davon seien ausstellungsfähig, einige sogar fahrbereit, fügte er hinzu.
Trotz der Fortschritte wartet noch viel Arbeit auf das Museum. Die Restaurierung der Busse sei kostspielig und werde durch fehlende Unterstützung seitens der ungarischen Automobilindustrie erschwert. „Während große Automobilhersteller in Europa eigene Museen gründen und unterhalten, zeigen ungarische Unternehmen leider wenig Interesse an der Erhaltung des technischen und kulturellen Erbes“, bemängelte Domonkos Schneller.
Der Ikarus 30 des Museums stammt aus Szokolya (Nordungarn) und wurde zuvor von verschiedenen staatlichen Bauunternehmen genutzt. Nach einer aufwändigen Restaurierung soll er auch für kurze Fahrten eingesetzt werden.
via mti.hu, Beitragsbild: Tibor Illyés/MTI