Forscher aus Ungarn und Österreich haben einen Wirkstoff identifiziert, der derzeit in Nasenspray gegen Allergien enthalten ist und möglicherweise als Medikament zur Behandlung der Coronavirus-Infektion eingesetzt werden kann, sagte Ferenc Jakab, Leiter der Forschungsgruppe bei János Szentágothai Forschungszentrum der Universität Pécs.
Die Forscher betonen, dass der Wirkstoff kein Impfstoff zur Vorbeugung ist, sondern eine vielversprechende Behandlung für eine bestehende Infektion.
Die Untersuchungen wurden zusammen mit CEBINA GmbH, einem österreichischen Biotech-Unternehmen und weiterhin mit Professor Robert Konrat, einem bekannten Strukturbiologen (Universität Wien) gemacht. Ein Rechenansatz wurde verwendet, der verschiedene Software-Tools und eine neuartige biologische Pathway-Analyse integriert, um potenzielle Anti-COVID-19-Medikamente zu identifizieren, so auf diese Weise sind die Forscher darauf gekommen, dass anti-hypertensiven Medikamente, wie Telmisartan, Metoprolol, Losartan und Amilorid gegen SARS-CoV-2 wirksam sind, aber die besten Ergebnisse (Reduktion der Virusanzahl, wenige Nebenwirkungen) hat Azelastin, der derzeit als Rohstoff für ein häufig verwendetes Antihistamin-Nasenspray verwendet wird erwiesen, sagte Ferenc Jakab.
Er fügte noch hinzu, dass, obwohl die Laborergebnisse sehr vielversprechend sind, auf Experimente umfangreiche klinische Studien folgen sollten.
Eszter Nagy, CEO und Gründerin von CEBINA betonte:
Da die Anzahl der Fälle von COVID-19 weiter steigt, stellt die Identifizierung von Azelastin eine vielversprechende präventive und/oder nach der Exposition gegenüber COVID-19 anwendbare Lösung dar, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass dieses Medikament weithin als Nasenspray erhältlich ist und direkt an der ursprünglichen Stelle der viralen Infektion agieren kann.
CEBINA GmbH (Mitteleuropäischer Inkubator und Beschleuniger für die Biotechnologie) steht (http://www.cebina.eu/) - ist ein österreichisches Unternehmen, das die Forschungs-, Entwicklungs-, Finanzierungs- und Managementkapazitäten seines Teams für Biotech-Unternehmen im Früh- und Mittelstadium anbietet sowie eigene Entwicklungsprojekte, insbesondere in Bezug auf Infektionskrankheiten, verfolgt. CEBINA hat vor Kurzem die Einleitung mehrerer Forschungsprojekte zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie bekannt gegeben.
Während Professor Robert Konrat kommentierte die derzeitige Forschung so:
Wir sind begeistert zu sehen, dass unser In-silico-Ansatz zur Identifizierung vorhandener und leicht verfügbarer Medikamente mit nachgewiesener Anti-SARS-CoV-2-Aktivität geführt hat, da diese Ergebnisse eine unmittelbare positive Wirkung im Kampf gegen COVID-19 haben können.
Laut Jakab sind die Ergebnisse besonders wichtig, da das Medikament in Ungarn ohne Rezept zugelassen ist, in Form eines Nasensprays weit verbreitet ist und eine direkte Wirkung auf die ersten Anzeichen einer Virusinfektion hat.
Wenn die in Kürze zu startenden klinischen Studien die Wirksamkeit des Medikaments belegen, kann es fast sofort zur Behandlung der Infektion eingesetzt werden.
(Quelle: https://www.presseportal.de/pm/146261/4647218, Beitragsbild: pixabay )