Das festliche Feuerwerk in Budapest über der Donau blickt auf eine fast 200-jährige Tradition zurück: Über das erste Feuerwerk anlässlich des Tages des hl. Stephan ist eine Aufzeichnung von 1829 vorhanden. Seitdem wurde die Attraktion Jahr für Jahr erneuert und mit verschiedenen Programmen ergänzt.
Nachdem 1829 zum ersten Mal ein Feuerwerk anlässlich des Tages des hl. Stephan verwendet wurde, konnte diese Feier nach der Revolution 1848/49 jahrzehntelang nicht abgehalten werden. Nach dem Ausgleich mit Österreich 1867 wurde im ungarischen Parlament jahrelang darüber debattiert, ob der Tag des hl. Stephan für einen Nationalfeiertag erklärt werden soll. Bei der Diskussion ging es darum, ob ein Fest katholischen Ursprungs für die ganze Nation geeignet sei. Schließlich konnte man sich 1891 mit dem 20. August als Datum einigen, wobei in den ersten Jahren keine spektakulären Feiern abgehalten wurden.
In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Nationalfeiertag erst Ende der zwanziger Jahre wieder gefeiert, neben dem Hissen der Nationalfahne und der Prozession wurde auch das Feuerwerk vom Blocksberg in Budapest gestartet. Ab der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre wurde das Spektakel weiterentwickelt, in dem es auch von einer musikalischen Untermalung begleitet wurde und auch die Karte Ungarns in der Form vor 1920 auf dem Blocksberg durch Lampen zu sehen war.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tradition 1946 wiederbelebt, infolge des Volksaufstands 1956 gegen den Kommunismus und die sowjetische Besatzung wurde sie jedoch für zehn Jahre verboten, sodass sie erst 1966 wieder organisiert wurde. In den darauffolgenden Jahrzehnten begannen die Feierlichkeiten jedes Jahr am Vormittag mit einer Schiffs- und Luftparade, gefolgt vom Feuerwerk am Abend.
1991 wurde der Sankt-Stephans-Tag vom ungarischen Parlament zum offiziellen Staatsfeiertag erklärt. Am 20. August 2006 passierte während des Feuerwerks eine große Katastrophe: Infolge eines heftigen Sturms sind 5 Menschen umgekommen und 500 weitere wurden verletzt.
Ungarn bereitet sich diesmal auf sein bisher größtes Feier-Wochenende anlässlich der Staatsgründung vor, mit einem 34-minütigen Feuerwerk, einem großen Volkskunstfestival und einem Fest der ungarischen Küche. Im Laufe von dreieinhalb Tagen werden an 17 verschiedenen Veranstaltungsorten Hunderte von Festprogrammen stattfinden.
Quelle: hirado.hu origo.hu Bild: MTI/Koszticsák Szilárd