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Nationalfeiertag: Legendärer „Goldener Zug“ ausgestellt

Ungarn Heute 2021.08.20.
FIZETŐS

Anlässlich des Nationaltages am 20. August wird der legendäre „Goldene Waggon“ auf dem Budapester Kossuth-Platz vor dem Parlament ausgestellt. Der „Goldene Zug“ wurde ursprünglich 1938 gebaut, um die „Heilige Rechte“, also die rechte Hand des Königs Stephan I. anlässlich des 900-jährigen Jubiläums seines Todes für einen Rundgang in ganz Ungarn zu transportieren.

Ursprünglich wurde der prächtige Waggon in nur vier Monaten aufgebaut. Der „Goldene Zug“ bestand aus fünf Waggons und der Lokomotive. Vier Luxuswaggons standen den kirchlichen und weltlichen Prominenzen zur Verfügung, und zwischen ihnen befand sich der „Goldene Waggon“, welcher die Heilige Rechte innehatte. Auf der Frontseite der Lokomotive befand sich ein riesiges Kreuz, welches am Abend leuchtete.

Goldener Zug in Székesfehérvár (Stuhlweißenburg) 1938 – Quelle: Fortepan / Adelhardt Márta

Dekorierter Bahnhof von Székesfehérvár (Stuhlweißenburg) bei der Ankunft des Goldenen Zuges 1938 – Quelle: Fortepan / Adelhardt Márta

Der „Goldene Waggon“ bestand aus drei Teilen: Zwischen den beiden kleinen Räumen, wo sich die Kronwächter befanden, war der eigentliche Prunksaal mit dem Reliquiar in der Mitte. Die Seitenwände waren mit purpurnem Samt, die Decke mit weißer Seide bekleidet. Die Reliquie wurde mit Reflektoren beleuchtet, damit man sie auch von einer weiteren Entfernung sehen konnte. Von außen war der Waggon mit goldenen, silbernen, purpurnen, und grünen Farben bemalt, sowie auch die Vollbilder der ungarischen Heiligen Stephan, Gerhard, Gisela,  Margareta, Mauritius, Ladislaus und Elisabeth waren angebracht. Auf der Decke war die vergrößerte Kopie der Stephanskrone zwischen zwei betenden Engeln zu sehen. Die Seitenwände des Waggons wurden mit verschiebbaren Glasscheiben im goldenen Rahmen errichtet.

Goldener Zug in Hódmezővásárhely 1938 – Quelle: Fortepan / Jezsuita Levéltár

Der „Goldene Zug“ besuchte 1938 22 Städte Ungarns, in denen man die Reliquie zur Schau stellte und vor ihr salutierte. Die Bahnwärterhäuser und Bahnhöfe wurden schön ausgeschmückt. In Székesfehérvár (Stuhlweißenburg) wurde die Reliquie auf einer speziellen Samtkutsche mit acht weißen Pferden durch die Stadt transportiert, in Miskolc mit einem speziellen Auto. In Szombathely (Steinamanger) wurde sie mit Kanonenschüssen begrüßt, und in Szeged (Szegedin) haben Schüler auf den Sonderzug gewartet.

Goldener Zug in Újdombóvár 1938 – Quelle: Fortepan / Erky-Nagy Tibor

Nach 1944 ist der Waggon verschwunden, jedoch haben sich verschiedene Legenden verbreitet, wo er sich befinden könnte: eine davon lautet, dass der Standort in einer unterirdischen Flugzeughalle in Bayern ist. Die Rekonstruktion des „Goldenen Waggons“ hat 2010 eine Privatstiftung initiiert, und als Folge hat sich 2015 dem Vorhaben auch die ungarische Regierung angeschlossen, und beauftragte daraufhin das Ungarische Nationalmuseum mit der Rekonstruktion. Der Wiederaufbau des Waggons ist in der Welt einzigartig, da eine ähnliche Rekonstruktion nämlich noch nirgendwo passiert ist. Neben den zeitgetreuen Baumethoden musste man bei der Gestaltung auch die heutigen Regeln des Eisenbahnverkehrs beachten.

Quelle: Szentkirályi Alexandra – Facebook

Der „Goldene Zug“ wird am 20. August vor dem Budapester Parlament ausgestellt, und später auch für Repräsentationszwecke für den Bahnverkehr zugelassen.

Foto: MTI/Máthé Zoltán

Quelle: szeretlekmagyarorszag.hu  kisalfold.hu  mnm.hu  Bild: MTI/Péter Lakatos