Die siebenbürgische ungarische Partei EMSZ sagt, Rumänien müsse sich entscheiden, ob es sich auf Schengen oder Chisinau zubewegen wolle.Weiterlesen
Neue Theiß-Brücke auf der Autobahn M44
Die Bukarester Regierung hat in ihrer Sitzung am Montag den Bau einer neuen Schnellstraße zwischen Rumänien und Ungarn beschlossen, die die ungarische M44 von Békéscsaba nach Méhkerék und die Schnellstraße zwischen Salonta (Nagyszalonta) und der Grenze auf rumänischer Seite verbinden soll.
Das Memorandum, das am Montag von der Regierung in Bukarest verabschiedet wurde, sieht neben dem Verlauf und den technischen Parametern auch die Einrichtung einer Grenzübergangsstelle vor, die bis zum Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum in Betrieb sein soll. Dem Dokument zufolge sieht der ungarische Vorschlag keinen Grenzübergang vor.
Die Schnellstraße wird 50 Kilometer lang sein, wovon 43 Kilometer in Ungarn und die restlichen 7 Kilometer in Rumänien gebaut werden. Sie wird vier Fahrspuren mit einer Breite von 21 Metern haben.
Schätzungen zufolge könnte der Abschnitt auf der rumänischen Seite bis Anfang 2027 und der auf der ungarischen Seite danach fertiggestellt werden.
Bislang wurden zwei Autobahnkreuze zwischen Ungarn und Rumänien eröffnet: das Autobahnkreuz Csanádpalota-Nagylak II (2015), das die ungarische Autobahn M43 mit der rumänischen Autobahn A1 verbindet, und das Autobahnkreuz Nagykereki-Bors II (2020), das die ungarische Autobahn M4 mit der rumänischen Autobahn A3 verbindet.
Ein dritter Grenzübergang soll im Gebiet von Csenger (HU) und Oar (Óvári, RO) gebaut werden und die Umgehungsstraße Sathmar (Szatmárnémeti, Satu Mare) mit der im Bau befindlichen Autobahn M49 verbinden, die von der Autobahn M3 abzweigen wird. Das Abkommen über die Schnellstraße Mátészalka-Satu Mare wurde im April letzten Jahres von Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó und dem rumänischen Minister für Wirtschaft, Unternehmertum und Tourismus Claudiu Năsui unterzeichnet.
Die Bedeutung der neuen Autobahnkreuze kann auch angesichts des vorerst gescheiterten Schengenraum-Beitritts Rumäniens nicht hoch genug eingeschätzt werden: Fast 73 % des rumänischen Außenhandels werden mit EU-Ländern abgewickelt. Rumänien ist der drittwichtigste Exportmarkt der ungarischen Wirtschaft, auf dem mehrere große ungarische Unternehmen wie z.B. MOL, OTP und Richter ihre Präsenz stetig ausbauen.
Das Volumen des rumänisch-ungarischen bilateralen Handels erreichte im vergangenen Jahr rund zehn Milliarden Euro und stellte damit einen Rekord auf. Auch in diesem Jahr gab es einen Anstieg um 29 %.
Via MTI und Agerpres Beitragsbild: István Hollik Facebook