Keine der slowakischen Parteien vertritt die Rechte und Interessen der ungarischen Minderheit, so der Vorsitzende der Allianz.Weiterlesen
László Gubík, der neue Vorsitzende der Ungarischen Allianz in der Slowakei, der von den Delegierten der Partei auf ihrer Wahlversammlung in Feilendorf (Fél, Tomášov) bei Pressburg (Pozsony, Bratislava) an die Spitze der ungarischen Partei gewählt wurde, verspricht eine freimütige und dynamische Politik.
Vier Personen bewarben sich um das Amt, von denen zwei in die zweite Runde kamen. László Gubík wurde von den 142 anwesenden Delegierten mit 74 Stimmen im zweiten Wahlgang gewählt, während sein Gegenkandidat, Péter Pandy, 61 Stimmen erhielt. Der ehemalige Parteivorsitzende Krisztián Forró kandidierte nicht erneut. Péter Pandy wurde für das zweitwichtigste Amt der Partei, den Vorsitz des Nationalrats (OT), gewählt. Die Ungarische Allianz wird zwei Vizepräsidenten haben, zwei altgediente Politiker der Partei, Tibor Csenger und Péter Őry.
Die Entscheidung, eine Wahlversammlung abzuhalten, wurde nach dem erfolglosen Abschneiden der ungarischen Partei bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Frühjahr dieses Jahres getroffen und spiegelt die Ergebnisse der ungarischen Partei in der Slowakei wider, die zwar bei den Kommunal- und Bezirkswahlen in der Regel gut abschneidet, aber in den letzten anderthalb Jahrzehnten erfolglos versucht hat, in das Parlament von Pressburg einzuziehen.
László Gubík, 37, verheiratet, begann seine politische Karriere als Vorsitzender der Jugendorganisation der Partei der Ungarischen Gemeinschaft (MKP), einer der Vorgängerparteien der Ungarischen Allianz, und wurde später Gründungsdirektor der Esterházy-Akademie.
Größere Bekanntheit erlangte er 2011, als er bekannt gab, dass er die ungarische Staatsbürgerschaft angenommen hat,
als Reaktion auf die Diskriminierung durch das damals in Kraft getretene slowakische Staatsbürgerschaftsgesetz. Die slowakische Gesetzgebung entzog ihm daraufhin die slowakische Staatsbürgerschaft.
In einer Pause der Parteiversammlung sagte László Gubík vor ungarischen Journalisten, dass der von ihm während des Wahlkampfes angekündigte Zeitenwechsel nun beginne und dass der Generationswechsel in der Parteiführung auch eine Botschaft an die ungarischen Wähler in der Slowakei sei.
Es gibt hier eine Generation, die es will und sich traut“,
sagte László Gubík. Auf eine Frage von MTI hin stellte er klar, dass von der neuen Parteiführung erwartet wird, dass sie freimütig und dynamisch ist. Er fügte hinzu, dass man auch die Sachpolitik verstärken will. In Bezug auf eine mögliche zukünftige Zusammenarbeit mit slowakischen Parteien erklärte er, dass die ungarische Politik in der Slowakei keinen natürlichen Verbündeten in der slowakischen politischen Szene habe, weshalb man in erster Linie versuchen werde, politische Verbündete zu finden, welche die gleichen Werte teilen: Bevorzugung der Familien, des ländlichen Lebens und des christdemokratischen Gesellschaftsaufbaus. Parteien, die eine anti-ungarische Politik verfolgen oder ein Narrativ, das die Menschenwürde verletzt, „passen nicht dazu“, so László Gubík.
Via MTI Beitragsbild: Esterházy Akadémia Facebook