Die Präsidentin des Internationalen Rates für Denkmäler und Stätten der UNESCO (ICOMOS), Mechtild Rössler, hat die ungarische Regierung aufgefordert, den Bau der 30-Milliarden-Forint-Investition (86 Millionen Euro) sofort zu stoppen.Weiterlesen
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am Dienstag vor der ungarischen Botschaft in Wien für die Einstellung eines Giga-Projektes am ungarischen Teil des Neusiedlersees demonstriert. Darüber berichtete Greenpeace Ungarn auf seiner Facebook-Seite und schrieb: „In einer Zeit, in der die Welt vom ökologischen Kollaps bedroht ist, in der unsere Seen und Flüsse austrocknen, sollten wir jedes Stückchen Land schützen, das ein Zufluchtsort für Wildtiere ist“.
15 Aktivisten protestierten bei der ungarischen Botschaft in Wien für einen sofortigen Baustopp auf dem ungarischen Teil des Neusiedlersees. Drei der Umweltschützer „besetzten“ nach Angaben von Greenpeace einen Balkon und brachten dort ein Transparent an mit der Aufschrift
Keine Umweltzerstörung am Neusiedlersee
Gegen 10:30 Uhr wurde die Protestaktion friedlich beendet. Es gab vier Anzeigen gegen Aktivisten wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.
„Die Vorgehensweise der ungarischen Regierung ist inakzeptabel. Ungarn behauptet, dass das Bauprojekt keine Auswirkungen auf Österreich hätte. Das ist nicht nachvollziehbar, denn die Baustelle liegt nur knapp einen Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt“, sagte vorher Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster.
Die Organisation startete eine Unterschriften-Kampagne, in 2 Wochen haben sie etwa 20.000 Unterschriften gesammelt.
Gegen die Renovierung des bestehenden Strandbades hätten wir nichts einzuwenden. Aber das geplante Projekt ist einfach viel zu groß, versiegelt eine enorme Fläche und gefährdet nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch den Welterbe- und den Nationalparkstatus der Region
stellte die Sprecherin fest.
Der ungarische Staat wird mehr als 30 Milliarden Forint für den Bau eines Hotels, eines Ökozentrums, eines Sportzentrums, von Gästehäusern, eines Campingplatzes, eines Parkplatzes mit 880 Stellplätzen und eines Yachthafens mit einer Kapazität für 850 Segelboote ausgeben. Der offene Strand wird umgebaut, und die Pfahlbauten, die seit Jahrzehnten an dieser Stelle stehen, wurden bereits abgerissen.
(Via: vienna.at, 24.hu, Greenepeace, Titelbild: Facebook Seite von Greenpeace)