Mehr als eine Million Menschen haben bisher die „Stop Gyurcsány! Stop Karácsony!"-Petition unterschrieben, die die Regierungspartei Fidesz am 1. September gegen die Oppositionspolitiker Gyurcsány und Karácsony gestartet hatten.Weiterlesen
Gergely Karácsony tritt zugunsten von Péter Márki-Zay zurück, so wird er in der zweiten Runde der Oppositionswahlen für das Amt des Ministerpräsidenten nicht mehr antreten. Dies teilte der Bürgermeister von Budapest am Freitagmorgen mit. „Um das Land wieder zu vereinen, müssen diejenigen, die eine Veränderung wollen, wieder zusammengeführt werden“ betonte er bei der außerordentlichen Pressekonferenz. Er begründete die Entscheidung damit, dass dies im Interesse des Landes ist. Karácsony bat alle Parteien und Organisationen, die ihn bisher unterstützt haben, Péter Márki-Zay im zweiten Wahlgang zu unterstützen. „Heute hat Karácsony bewiesen, dass sein Land für ihn wichtiger ist als alles andere“ sagte Péter Márki-Zay und kündigte an, dass er sich als Zeichen des Respekts der 99er-Bewegung von Karácsony anschloss.
Nach der Ankündigung seines Rücktritts betonte Gergely Karácsony, dass er diese Entscheidung „leichten Herzens“ getroffen habe, weil er dem Bürgermeister von Hódmezővásárhely vertraue, der die Probleme des Landes, des ländlichen Ungarns und der lokalen Regierungen gut kenne. Der Budapester Bürgermeister sagte, dass er selbst ein unorthodoxer Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten war, da er seine Kampagne mit der Aussage begann, dass er nicht für das Amt des Ministerpräsidenten kandidieren wolle. Sein einziges Ziel war und ist jedoch immer noch, die Wiedervereinigung Ungarns.
Laut Karácsony könnten sie die DK-Kandidatin Klára Dobrev nicht besiegen, wenn sie mit Márki-Zay getrennt antreten würden.
„Ich glaube an einen sozialdemokratischen und grünen Wahlkampf. Zu oft verlieren wir uns in Machtspielen, anstatt darüber zu sprechen, was wir glauben. Darüber gibt es Meinungsverschiedenheiten zwischen uns, aber sie werden nur dann politisch wichtig sein, wenn wir ein anderes Ziel erreichen können: wenn wir Viktor Orbán besiegen“ so Karácsony weiter.
Der Grund, warum er bis jetzt durchgehalten hat und vor einigen Tagen noch sagte, dass er „unter keinen Umständen zurücktreten werde“, ist laut Karácsony, dass er die 170.000 Menschen, die ihn im ersten Wahlgang gewählt haben, sowie die Parteien und politischen Gemeinschaften, die ihn und das von ihm vertretene grüne sozialdemokratische Programm repräsentieren, zufrieden stellen wollte.
Ich bin gestern gegen 11 Uhr zu dem Schluss gekommen, dass Viktor Orbán bleiben wird, wenn ich doch nicht zurücktrete
Gleichzeitig machte Karácsony deutlich, dass seine Entscheidung nicht nur für ihn persönlich ein großes Opfer ist, sondern auch für die Parteien, die dieses grüne, linke Program umsetzen wollen, und nicht unbedingt für die Mitte-Rechts-Politik, die Márki-Zay vertritt.
Es gab und es wird auch weiterhin politische Auseinandersetzungen geben, aber wir müssen zusammenarbeiten, und gemeinsam müssen wir den Bürgerkrieg in Ungarn beenden
Laut Karácsony kann Péter Márki-Zay die Opposition vereinen. Sie haben sich auch darauf geeinigt, dass er auch das Mitte-Links-Programm vertreten und zu seiner einvernehmlichen Umsetzung beitragen werde.
Heute hat Karácsony bewiesen, dass sein Land für ihn wichtiger ist als alles andere
begann Péter Márki-Zay seine Pressekonferenz damit, dass er sich als Zeichen des Respekts der 99er-Bewegung von Karácsony anschloss. Laut des Ministerpräsidentenkandidat sei Karácsony heldenhaft, da er nicht an Positionen denkt. „Karácsony hatte auch von der Demokratischen Koaltition einen Antrag bekommen, hat aber diesen abgelehnt. Ich kann ihm doch nicht so viel geben, wie die DK hätte geben können“.
Wenn es ihm nicht um das Land, sondern um sein persönliches Schicksal ginge, würde er sich nicht mit mir verbünden und sich schließlich zu meinen Gunsten zurückziehen
Nach Ansicht des Bürgermeisters von Hódmezővásárhely werden Karácsony, und die 6 Oppositionsparteien, alles tun, um die „korrupteste Regierung der ungarischen Geschichte und Viktor Orbán abzuwählen“.
„Ab heute kann Viktor Orbán nur noch hoffen, dass Klára Dobrev die zweite Runde der Vorwahlen gewinnt.“
Dann nannte er seine eigene Stadt, Hódmezővásárhely, als Beispiel, „wo die von der Macht unterdrückten Menschen aufgestanden sind, die Fidesz besiegt haben und die Stadt danach befreit wurde“ – Márki-Zay bezog sich auf die Kommunalwahlen von 2019. Er sagte, dass das Gleiche jetzt getan werden sollte.
Der Bürgermeister betonte auch, dass er mit allen Angriffen von Fidesz rechne, er wisse, dass sie alles Falsche über ihn sagen werden, aber er sei auch sicher, dass die milliardenschwere Kampagne der Regierungsparteien, die Petition „Stop Gyurcsány, Stop Karácsony“, ihren Sinn verloren haben werde, wenn er die Vorwahlen gewinne.
Der zweite Wahlgang für den gemeinsamen Kandidaten der Opposition für 2022 wird zwischen dem 10-16. Oktober abgehalten.
(Via: Facebook, Telex, 24.hu, Titelbild: Hungary Today)