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Ökumenischer Patriarch weiht orthodoxe Kapelle in der Budapester Innenstadt ein

MTI - Ungarn Heute 2023.09.26.

Auch die Geschichte erinnert uns an die Notwendigkeit, die Einheit zwischen katholischen und orthodoxen Christen wiederherzustellen, sagte Zoltán Lomnici, Gründungspräsident des Rates für Menschenwürde (EMT), bei der Einweihung der orthodoxen Kapelle, die mit einer privaten Spende unter der Schirmherrschaft des EMT gebaut wurde, am Sonntag in Budapest.

Die Einweihung der Kapelle wurde vom Patriarchen Bartholomäus I. von Konstantinopel, der sich auf Einladung der Erzabtei Pannonhalma zu einem sechstägigen Besuch in Ungarn aufhält, und dem Erzbischof-Metropoliten Arseionos Kardamakis zelebriert.

„Der Rat für Menschenwürde versucht, sein Möglichstes für die Einheit der Christen zu tun, und wir freuen uns, dass die Konsekration an diesem Sonntag vom ökumenischen Patriarchen selbst vorgenommen wurde“, sagte Zoltán Lomnici.

Miklós Szunai (l2),  Bartholomäus I. (l3), Zoltán Lomnici (r2) und Arsenios Kardamakis (r). Foto: MTI/Máthé Zoltán

Er erinnerte daran, dass Bartholomäus I., der Hunderte Millionen Gläubige der orthodoxen Kirche vertritt, vor zwei Jahren die Ehrenmedaille des EMT erhielt und sich an vorderster Front für die Annäherung der orthodoxen und katholischen Christen eingesetzt hat.

Fact

Obwohl die ersten bekannten ungarischen Christen – darunter auch der Großvater des heiligen Königs Stephan, Gyula – der Ostkirche angehörten  und sogar eine eigene Metropolie organisierten, die im 11. bis 12. Jahrhundert bestand, verlor Konstantinopel aufgrund späterer historischer Ereignisse seine kirchliche Oberhoheit über Ungarn. Während der Habsburgerzeit wurden Gemeinden griechisch-mazedonischer Herkunft (Budapest, mit der imposanten Mariä-Entschlafungskirche am Donauufer, Kecskemét, Eger, Tokaj usw.) von griechischen Priestern und Mönchen geleitet, unterstanden aber kirchlich der serbischen Gerichtsbarkeit. Im 20. Jahrhundert gab es Versuche, das Patriarchat von Konstantinopel in Ungarn offiziell zu registrieren, was jedoch erst nach der Wende möglich wurde. Die Kirchengemeinden Beloiannis, Budapest, Kecskemét und Szentes unterstehen dem Ökumenischen Patriarchat. Da die repräsentative Kirche am Donauufer gerichtlich dem Moskauer Patriarchat zuerkannt wurde, bietet die neue Kapelle einen lange ersehnten gottesdienstlichen Raum für die Gläubigen der Hauptstadt.

Der Gründungspräsident des EMT lobte in seinem historischen Rückblick die karitative Arbeit der orthodoxen heiligen Piroska/Priska (Kaiserin Irene von Byzanz, 1088-1134), Tochter des ungarischen Königs Ladislaus und dessen Gemahlin Adelheid von Schwaben. Er erinnerte auch daran, dass der Heilige König Stephan, der Staatsgründer, der sowohl von der katholischen als auch von der orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt wird, dafür sorgte, dass auch Mönche der Ostkirche in Ungarn wirken konnten.

Heilige Piroska (Irene) mit ihrem Ehemann, dem Kaiser Johannes Komnenos II. Gottesmutter mit dem Jesuskind in der Mitte (Mosaik, Hagia Sophia). Foto: Wikipedia

Während der feierlichen Einweihungszeremonie sprach Bartholomäus I. dem Stifter und der ungarischen Regierung, die, wie das Kirchenoberhaupt sagte, den Standort für die orthodoxe Kapelle im historischen Zentrum (Papst Johannes Paul II.-Platz) von Budapest zur Verfügung gestellt hat, seinen Dank und seine Anerkennung aus. Einen besonderen Dank richtete der Patriarch von Konstantinopel an den stellvertretenden Premierminister Zsolt Semjén, den er als seinen Freund bezeichnete.

Patriarch Bartholomäus (r) im Gesprach mit Zsolt Semjén. Foto: Zsolt Semjén, Facebook

Bei der Veranstaltung wurde der Stifter, Miklós Szunai, Generalsekretär des EMT, von Metropolit Arsenios Kardamakis von Österreich, Exarch von Ungarn und Mitteleuropa, mit dem Silbernen Verdienstkreuz ausgezeichnet, „als Zeichen der Anerkennung und des Dankes für seine fortwährende Arbeit für die Kirche“.

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Via MTI Beitragsbild: MTI/Máthé Zoltán