Ein großer Streit brach um die geplante chinesische Universität in Ungarn aus. Oppositionsmitglieder des nationalen Sicherheitsausschusses äußerten Bedenken hinsichtlich der Pläne und auch Oberbürgermeister Karácsony droht damit, die Leichtathletik-WM 2023 in Budapest abzusagen, wenn sich die Regierung für den Bau des Campus anstelle der geplanten „Student City“ entscheidet.
Sogar der nationale Sicherheitsausschuss des Parlaments befasste sich am Dienstag mit dem Bau der chinesischen Universität Fudan in Budapest.
„Die Regierung hat Fragen wie die Vertretung des ungarischen Staates in Verhandlungen mit der chinesischen Universität und die Prüfung der nationalen Sicherheit nicht beantwortet“ betonte der oppositionelle Jobbik-Politiker nach der Sitzung des Sicherheitsausschusses. János Stummer betonte zugleich, dass die Gespräche transparent sein sollten, „damit die Bewohner entscheiden können, ob es sich lohnt, diese enorme Investition zu tätigen“.
Der sozialistische Gesetzgeber Zsolt Molnár sagte, die Antworten auf dem Treffen hätten „mehr Fragen aufgeworfen als Antworten“. Er bestand darauf, dass die Einrichtung des Campus „ernsthafte Sicherheitsrisiken“ für Ungarn, die EU und die NATO darstelle.
Péter Ungár von der grünen LMP beschuldigte die Regierung, die mit den Fudan-Plänen verbundenen nationalen Sicherheitsrisiken „ignoriert“ zu haben, und argumentierte, dass „Hochschulbildung auch dieselbe Bildung bietet die die chinesische Uni einführen wolle.“ Außerdem gelten die Kurse zur Ausbildung von Diplomaten aus der Sicht der nationalen Sicherheit als besonders riskant.“
Oberbürgermeister Gergely Karácsony drohte noch am Montag, falls die Regierung die geplante Studierenden-Wohnsiedlung im Stadtteil Ferencváros nicht bauen läßt, wird die Führung der Hauptstadt die Leichtathletik-Weltmeisterschaft absagen.
Auf dem Gebiet, wo die chinesische Uni aufgebaut werden sollte, war ursprünglich ein anderes Projekt geplant, das mehr als 8.000 Wohnheimplätze umfasst. Dieses Projekt war eine der Bedingungen für die Hauptstadt und die umliegenden Gemeinden, den Bau des Leichtathletikstadions in Ferencváros und die Ausrichtung der WM zu unterstützen.
Bemutatom a Budapesti Diákvárost. Mi ilyen tervek megvalósulását szeretnénk ott, ahol a kormány kínai hitelből, a magyar…
Közzétette: Karácsony Gergely – 2021. április 11., vasárnap
Euractiv.de, macht auch darauf aufmerksam, dass „eine kürzlich durchgeführte Recherche von Direkt36 derweil enthüllte, dass Ungarns Regierung offenbar plant, eine chinesische Firma mit dem Bau des neuen Campus der Universität Fudan in Budapest zu beauftragen. Offiziellen Regierungsdokumenten zufolge, die das investigative Magazin erhalten hat, würde der Bau umgerechnet 1,5 Milliarden Euro kosten. Dabei sollen größtenteils chinesische Baumaterialien und Arbeitskräfte zum Einsatz kommen sowie die Finanzierung durch chinesische Kredite erfolgen, die von Ungarn bezahlt werden.“
(Via: euractiv.de, Titelbild: MTI/Miniszterelnöki Sajtóiroda/Benko Vivien Cher)