Die Oppositionsparteien versprachen am Mittwoch, ein unabhängiges Gesundheitsministerium einzurichten, den Status der Beschäftigten im Gesundheitswesen zu überprüfen und die Wartelisten abzubauen.Weiterlesen
Die vereinigte Opposition plant, innerhalb von vier Jahren 1.200 Milliarden Forint (3,4 Mrd. EUR) zusätzlich für das ungarische Gesundheitswesen auszugeben, erklärte Péter Márki-Zay, Kandidat der Opposition für das Amt des Ministerpräsidenten am Freitag auf einem Forum.
Mit den zusätzlichen Mitteln solle das Gesundheitswesen nach den Methoden des europäischen Marktes reformiert werden, anstatt ein zentralisiertes „kommunistisches System“ zu betreiben, sagte Péter Márki-Zay auf einer Pressekonferenz vor einer Bezirksklinik in Budapest.
Er warf der Fidesz-Regierung vor, die Gesundheitsversorgung als reines Geschäft zu betrachten und das öffentliche Gesundheitswesen zu ruinieren, so dass den Kranken nur noch die Möglichkeit bliebe, Krankenhäuser im Besitz von „Fidesz-Oligarchen“ zu nutzen.
Der Politiker versprach, die ungarische Gesundheitsversorgung zu erneuern und durch ein einheitliches nationales Versicherungsmodell zu finanzieren. Er sagte, Patienten, die länger als sechs Monate auf eine Operation warten, würden an einen privaten Anbieter verwiesen, und der Staat würde die Rechnung übernehmen. Der Oppositionskandidat behauptete, im Besitz von „Insiderinformationen“ zu sein, die darauf hindeuten, dass der Fidesz nach der Wahl eine Privatisierung des Gesundheitswesens plant.
Er sagte, dass die Ungarn derzeit 30 Prozent ihrer Gesundheitskosten aus eigener Tasche bezahlen, was, wie er hinzufügte, „die höchste Rate in der EU“ sei. Die Finanzierung des ungarischen Gesundheitswesens werde innerhalb von vier Jahren von 4,5 Prozent im letzten Jahr auf 7 Prozent des Bruttosozialprodukts – den EU-Durchschnitt – steigen. Márki-Zay versprach außerdem eine „signifikante Gehaltserhöhung“ für das Gesundheitspersonal.
Die regierende Fidesz erklärte daraufhin in einer Erklärung, dass „die Linken die kostenpflichtigen Gesundheitsdienste wieder einführen werden“. Die Pläne der Opposition zielten in Wirklichkeit auf eine „drastische Privatisierung“ des Gesundheitswesens ab hieß es.
(via MTI, Beitragsbild: pixabay.com)