Laut Péter Márki-Zay, gemeinsamer Ministerpräsident-Kandidat der Oppositionsparteien, sei die Korruption das größte Problem in Ungarn.Weiterlesen
„Es gibt keinen großen Unterschied zwischen dem Fidesz-Parteitag und einem Kongress der ehemaligen kommunistischen Partei Ungarns (MSZMP), da der „Chef“ ohne Gegenkandidaten wiedergewählt“, so sieht der Budapester Oberbügermeister. Die meisten ungarischen Oppositionsparteien hatten die gleiche Meinung: sie zogen eine Parallele zwischen den kommunistischen Parteikongressen und dem Parteitag der Regierungspartei Fidesz, bei dem Ministerpräsident Viktor Orbán erneut ohne Gegenkandidaten zum Vorsitzenden gewählt wurde.
Der gemeinsame Ministerpräsident-Kandidat der Oppositionsparteien sprach in einem Video auf seiner Facebook Seite über den Parteitag von Fidesz und sagte, dass sich die Fidesz-Politiker nicht mehr sicher seien in ihrem Sieg und sie aus diesem Grund auch Angst haben.
Ákos Hadházy, unabhängiger Parlamentsabgeordneter postete auf seiner Social-Media-Seite ein Bild noch vor der Fidesz-Versammlung über den Kongress der Kommunistischen Partei Chinas mit dem Text:
„Es ist ein spannender Tag, heute findet der Parteitag von Fidesz statt. Wird man den Chef wiederwählen?“
Laut Gergely Karácsony, dem Oberbürgermeister von Budapest gebe es keinen großen Unterschied zwischen dem Fidesz-Parteitag und einem Kongress der ehemaligen kommunistischen Partei Ungarns (MSZMP), da der „Chef“ ohne Gegenkandidaten wiedergewählt, der Westen und die Opposition hart beschimpft wurden und die regionalen Parteifunktionäre auf die Antworten unangenehmer Fragen der Parteizentrale warten.
Bernadett Szél, unabhängige Parlamentsabgeordnete hat die Rede des stellvertretenden Ministerpräsidenten Zsolt Semjén beanstandet, in der er Premier Viktor Orbán zu der ausgezeichneten Behandlung der Pandemie gewürdigt hatte. Laut Szél war das nicht der Fall, unter ihrer Leitung wäre nämlich Ungarn nicht das erste Land in der Welt bei den Todeszahlen gewesen und man hätte kostenlose Tests nach österreichischem Vorbild eingeführt.
Tímea Szabó, Co-Vorsitzende von Párbeszéd wurde auf die Behauptung des Ministerpräsidenten, Ungarn werde keine Kolonie mehr sein, aufmerksam. Laut der Politikerin wolle die Regierung nämlich einen Milliardenkredit für die Errichtung des Budapester Campus der Fudan Universität aufnehmen, wodurch das Land zur Kolonie Chinas werden würde.
Laut Jobbik-Vorsitzendem Péter Jakab würde sich Ungarn in Korruption, Armut, Steuern, Lügen und Arroganz bereits jetzt unter den ersten befinden. Er hat das Versprechen Orbáns, die Armut im Land innerhalb von zehn Jahren beseitigen zu wollen, ebenfalls beanstandet. „Wie oft haben wir diesen Text schon gehört“ – hat er die Frage gestellt.
Quelle: index.hu nepszava.hu Bild: MTI/Zsolt Szigetváry